Kaiserslautern Künftiger RPTU-Präsident Malte Drescher: Unis müssen umsteuern

Malte Drescher übernimmt im Oktober 2024 die Regie.
Malte Drescher übernimmt im Oktober 2024 die Regie.

Malte Drescher (48) wird ab Oktober 2024 neuer Präsident der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU). Der bisherige Vize-Präsident der Uni Konstanz tritt die Nachfolge von Arnd Poetzsch-Heffter und Gabriele Schaumann an, die seit der Fusion Anfang Januar die RPTU gemeinsam leiten.

„Ein ganz starker Redner“, kommentierte ein Professor in Kaiserslautern die Vorstellung von Malte Drescher, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. Nur Uni-Angehörige hatten Zutritt zu der Veranstaltung im Audimax, bei der Drescher einstimmig vom Senat gewählt wurde. Im Gespräch mit der RHEINPFALZ gab sich Drescher sehr offen, berichtete, als Jugendlicher schon in Kaiserslautern gewesen zu sein. „Ich habe Kanu-Rennsport als Leistungssport betrieben, bin bei einer Regatta auf dem Gelterswoog mitgepaddelt.“ Die Pfalz kenne er ein bisschen. „Ich bin in Karlsruhe aufgewachsen, wir haben die üblichen Burgenwanderungen gemacht.“ Wo er mit seiner Frau und den drei Söhnen hinziehe, sei offen. „Es könnte Kaiserslautern werden, aber auch Landau, vielleicht ein Ort dazwischen.“ Neustadt soll ideal liegen, habe er sich sagen lassen.

„Wir müssen die Uni neu denken“

„Wir müssen die Uni neu denken, Unis werden umsteuern müssen“, sagt er. Deshalb komme die Fusion der Standorte Kaiserslautern und Landau, die zum 1. Januar vollzogen wurde, zum richtigen Zeitpunkt. „Die Studierendenzahlen sinken deutschlandweit, vor allem in den MINT-Fächern, also in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Dafür müssen wir mehr Begeisterung wecken, müssen breitere Studiengänge anbieten.“ Es brauche ganzheitliche Angebote, bei denen es auch um die gesellschaftlichen Auswirkungen von neuen Entwicklungen gehe, die Folgen des Technikwandels, nicht nur um die reine Ingenieursdisziplin. „Das kann die neue RPTU, dafür ist sie durch die Fusion gut aufgestellt. Ich glaube wirklich, dass wir es schaffen können, Platzhirschen wie Aachen oder München ein Schnippchen zu schlagen.“

„Erfahrener Universitäts- und Wissenschaftsmanager“

In ganz vielen Gesprächen vor seiner Wahl habe er vor allem Begeisterung gespürt. „Damit hatte ich nicht gerechnet, aber große Widerstände waren kein Thema, eher Lust darauf, Neues zu schaffen.“ Drescher muss die beiden Standorte einander näherbringen. „Die Herausforderung wird sein, diesen Prozess zu moderieren.“ In der Vergangenheit sei es ihm stets gut gelungen, unterschiedliche Wissenschaftsdisziplinen zusammenzubringen. „Ich habe auf diesen Prozess große Lust.“ Die Lehre – bislang war er Professor für Physikalische Chemie in Konstanz – werde er natürlich komplett aufgeben. „Das ist der einzige kleine Minuspunkt bei dem Wechsel.“ Als Präsident will er sowohl in Kaiserslautern als auch in Landau ein Büro beziehen. „Die Präsenz an beiden Standorten ist wichtig. Vermutlich werde ich sogar feste Tage anstreben, um verlässlich erreichbar zu sein.“

„Mit Malte Drescher haben wir einen profilierten und erfahrenen Universitäts- und Wissenschaftsmanager und ausgezeichneten Wissenschaftler für das Amt gewonnen. Er ist die perfekte Person für das Amt“, erklärte Albrecht Hornbach, Vorsitzender des Hochschulrats.

Malte Drescher übernimmt ab Oktober 2024 die Regie an der RPTU.
Malte Drescher übernimmt ab Oktober 2024 die Regie an der RPTU.
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