Blickpunkt Karate ist keine Frage des Alters

Sefie mit dem Bundestrainer (von links): Björn Freudenberg, Dojo-Leiter Hannes Gutzmer, DJKB-Bundestrainer Thomas Schulze, Sasch
Sefie mit dem Bundestrainer (von links): Björn Freudenberg, Dojo-Leiter Hannes Gutzmer, DJKB-Bundestrainer Thomas Schulze, Sascha Müller und Co-Trainer Jan Martin Müller.

Zusammen sind die 100 Jahre alt: Björn Freudenberg (46) und Sascha Müller (54) haben ihren Weg vor zehn Jahren gemeinsam beim Kaiserslauterer Dojo Ken Sei Kan begonnen und jetzt gemeinsam die Prüfung zum 1. Dan abgelegt.

Beide waren 2014 bei einer Prüfung ihrer Kinder dabei gewesen, als die Idee aufkam, dass man doch auch ins Karatetraining einsteigen könne. „Ich habe das für einen Scherz gehalten und flapsig Ja gesagt“, erinnert sich Müller. „Als ich eine Woche später merkte, dass das kein Scherz gewesen war, wollte ich aber keinen Rückzieher machen.“ Bereut hat er diesen Schritt nicht, genau so wenig wie Björn Freudenberg. Karate schule Körper und Geist und vermittele Werte und Tugenden, die heute dringend gebraucht würden, sind sich beide einig.

Der 46-jährige Gymnasiallehrer an einem Landstuhler Gymnasium schätzt insbesondere die Disziplin im Training: „Tagsüber muss ich dafür sorgen, im Training kann ich dann erleben, wie wichtig und auch wohltuend es ist, wenn sich alle diszipliniert an Werte und Regeln halten und man gemeinsam Lernfortschritte erzielt.“ Für Müller, der als Pfarrer und Berater bei einer evangelischen Bildungseinrichtung arbeitet, ist Karate ebenfalls mehr als ein Sport: „Karate schult Körper, Geist und Seele; wer körperlich beweglich und flexibel wird, der wird unweigerlich merken, dass sich dies sowohl auf die äußere als auch auf die innere Haltung auswirkt.“

Ein langer Weg

Beiden sei von Beginn an klar gewesen, dass sie als Anfänger mit Ende 30, Anfang 40 in sportlicher Hinsicht nicht mehr zu Top-Athleten aufschließen könnten. Dennoch sind beide stolz, mit viel Einsatz diesen langen Weg gegangen zu sein und vor den Augen des Bundestrainers sportlich und mental mit ihren Leistungen bestanden zu haben. Beide zeigten die Prüfungskata „Jion“ (übersetzt „Liebe und Güte“) sowie ein Programm aus einzelnen Techniken und mussten zudem eine Partnerübung absolvieren.

Zufrieden zeigte sich auch Dojo-Leiter Hannes Gutzmer (72), der die Karateka gemeinsam mit Co-Trainer Jan Martin Müller nach Hennef begleitet hatte, wo sie sich vor DJKB-Bundestrainer Thomas Schulze (7. Dan) beweisen mussten: „Die beiden waren Nervenbündel vor der Prüfung, ich war aber total entspannt und habe ihrem Können vertraut“, erzählt er schmunzelnd. Co-Trainer Jan Martin Müller, der seine Dan-Prüfung vergangenen Herbst abgelegt hatte, war etwas angespannter: „Gerade wenn der eigene Vater Prüfung macht, dann hofft man schon, dass er sein Können abruft – und das hat er getan“, zeigt er sich stolz. Alle vier Karateka sind fest entschlossen, den Weg weiterzugehen, unabhängig von der Altersspanne von mehr als 50 Jahren.

Probetraining ist jederzeit möglich, Trainingszeiten über Dojo-Leiter Gutzmer, Telefon 0179 4095936.

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