Kaiserslautern Keine „Digitale Stadt“

Gruppenfoto gestern Abend mit Bitkom-Jury-Vertretern und den Oberbürgermeistern der Finalstädte. OB Klaus Weichel (fünfter von r
Gruppenfoto gestern Abend mit Bitkom-Jury-Vertretern und den Oberbürgermeistern der Finalstädte. OB Klaus Weichel (fünfter von rechts): »Jede der fünf Städte hätte den Sieg verdient.«

Gegen 20.15 Uhr hat die Bundeswirtschaftsministerin die Entscheidung verkündet: Darmstadt wird „Digitale Stadt“. Zypries lobte die Idee des Wettbewerbs, „der hat in den Städten eine Menge in Gang gesetzt“. Eingebettet war die Siegerehrung gestern Abend in den Empfang anlässlich des Digital-Gipfels, den die Metropolregion Rhein-Neckar in diesem Jahr organisiert. Aus Kaiserslautern sind gestern mit Oberbürgermeister Klaus Weichel auch Science-Alliance-Chef Dieter Rombach, Gerhard Steinebach von der Technischen Universität und Projektleiter Martin Verlage nach Walldorf gereist – die Köpfe des Bewerbungskomitees zur „Digitalen Stadt“. Rombach räumte nach der Bekanntgabe gegenüber der RHEINPFALZ ein: „Natürlich ist die Enttäuschung groß, wenn man nicht gewinnt. Wir sind ja angetreten, um zu gewinnen.“ Trotzdem gelte es, die Mitarbeit der vielen Menschen in Kaiserslautern zu nutzen und weiterzumachen. Rombach: „Das ändert nichts an unseren Aktivitäten.“ Oberbürgermeister Klaus Weichel zur RHEINPFALZ: „Ich bin nicht enttäuscht, jede der fünf Finalstädte hätte den Sieg verdient gehabt.“ In Kaiserslautern gehe man seit gut 15 Jahren den Weg von der Industrie- zur Wissenschaftsstadt und momentan sei man unterwegs zur digitalen Stadt. Auch ohne den offiziellen Titel. Weichel sagte, dass es mit der Digitalisierung Kaiserslauterns nun zwar langsamer, aber dennoch stetig vorangehen solle: „Wir stecken den Kopf nicht in den Sand, sondern machen weiter.“ Schon im Vorfeld kündigte die Kaiserslauterer Stadtverwaltung an, dass unabhängig von der Entscheidung in den kommenden Wochen ein Umsetzungsplan für die Digitalisierung vorgestellt werden soll. Teil der Digitalisierungs-Strategie wird die Schaffung des „Chief Digital Officer“ im Rathaus sein. Die Stelle soll alle Aktivitäten rund um die Digitalisierung Kaiserslauterns koordinieren und nachdrücklich vorantreiben, so die Verwaltung. Im Internet sorgte vor der Preisverleihung eine von der überregionalen Nachrichtenseite Focus Online fälschlicherweise veröffentlichte Pressemitteilung des Rathauses kräftig für Verwirrung: Die Seite hatte schon am Nachmittag Kaiserslautern als Siegerstadt ausgerufen. Im Vorfeld des Empfangs in Walldorf standen die Oberbürgermeister der Finalstädte beim Digital-Gipfel in Ludwigshafen gemeinsam auf der Bühne: „Digitale Stadt – vom Wettbewerb zum Leuchtturm. Fünf Städte. Fünf Visionen. Wo entsteht die digitale Modellstadt Europas?“ war die Gesprächsrunde betitelt. Einfach fiel die Entscheidung, welcher Finalist „Digitale Stadt“ wird, der Jury offenbar nicht. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom, betonte vor der entscheidenden Jury-Sitzung: „Jetzt kommt es darauf an, dass wir nicht nur eine Entscheidung aus dem Bauch heraus treffen, sondern dass wir sachorientiert unter ausgezeichneten Städten die beste Stadt auswählen.“ Kommentar, Politik

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