Kaiserslautern Keine Geschenke vom Spitzenreiter

Nichts zu holen gab es für die Rolling Devils Kaiserslautern zum Jahresabschluss in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga. Beim ungeschlagenen Tabellenführer RSB Thuringia Bulls kamen die Teufel mit 38:101 (18:49) böse unter die Räder.

Die Thuringia Bulls feierten nach dem Spiel bei Glühwein mit den Zuschauern Weihnachten – in den 40 Spielminuten zuvor hatten die Rolling Devils vergeblich darauf gehofft, dass der Spitzenreiter aus Elxleben Geschenke verteilen würden. Ganz im Gegenteil, die Pfälzer mussten mit der höchsten Niederlage in ihrer Bundesligageschichte die Heimreise in die Barbarossastadt antreten. Bis dato war das 38:93 in Trier zum Saisonauftakt 2014/15 die deutlichste Niederlage, die Bullen aus dem Erfurter Norden setzen noch mal acht Punkte drauf. Hielten die rollenden Teufel vor Wochenfrist im Pokalviertelfinale das Spielgeschehen noch 15 Minuten offen, so waren es am frühen Samstagabend im Landessportzentrum nur noch deren sechs. Mit fünf Punkten lagen die Lauterer zu diesem Zeitpunkt in Rückstand (6:11), und nichts deutete darauf hin, dass ihnen in der verbleibenden Spielzeit nur noch 32 Punkte gelingen würden. Die Bulls hingegen verdoppelten ihre Punktzahl in den restlichen vier Minuten des ersten Viertels, bei den Devils traf lediglich Jake Williams. Und aus fünf wurden schnell 14 Punkte Rückstand (8:22). Während die Gastgeber jetzt so richtig ins Rollen kamen, erwischte die Mannschaft um Spielertrainer Taz Capasso an dessen alter Wirkungsstätte einen rabenschwarzen Tag. Bis zur Pause hatten außer Williams nur noch Janic Binda und Ryan Wright getroffen. Auch in Hälfte zwei änderte sich nicht viel. Die Gastgeber, die ihrem Topscorer Aliaksandr Halouski keine Verschnaufpause gönnten, bauten ihren Vorsprung Punkt für Punkt aus, und bei den Devils lief weiterhin nicht viel zusammen. Aus der Mitteldistanz waren die Lauterer über die gesamte Spielzeit nur einmal erfolgreich. Kai Möller, ansonsten eifriger Punktesammler im Lauterer Trikot, blieb gänzlich ohne Erfolgserlebnis. In der Offensive harmlos wie noch nie zuvor in dieser Saison, in der Defensive nicht vorhanden – die Klatsche beim Spitzenreiter war perfekt. Dabei lief es in diesem Kalenderjahr auf dem Parkett fast optimal für die Rolling Devils Kaiserslautern. Den Klassenerhalt im Frühjahr geschafft, in dieser Saison mit Siegen gegen München und Hamburg sowie dem erneuten Erreichen des Pokalviertelfinales sportliche Ausrufezeichen gesetzt – das Team hat sich von dem ganzen Theater um Vereinsausgliederung und -neugründung, um vorhandene und geschlossene Etatlücken und um die Entlassung von Trainer Clifford Fisher zumindest auf dem Spielfeld nicht anstecken lassen. Für 2016 gilt es zu hoffen, dass der Auftritt in Elxleben ein einmaliger Ausrutscher war. Am 9. Januar sind die Rollers aus Zwickau in der Schillerschule. Mit einem Sieg könnten die Rolling Devils dann den erneuten sportlichen Klassenerhalt feiern. So spielten sie RSB Thuringia Bulls: Halouski (33 Punkte), Albrecht (16), Linden (16), Partanen (15), Bienek (8), Beginskis (7/1 Dreier), Venckus (4), Malsy (2), Kietzer Rolling Devils Kaiserslautern: Williams (18), Binda (12), Beissert (3), Wright (3/1), Heimbach (2), Capasso, Möller, Rittersbacher.

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