Kaiserslautern Kommentar: Alexander II.

Eine alles in allem südwestdeutsche Lösung: von Speyer nach Karlsruhe der eine, von Mannheim nach Speyer der andere. Weit hat es den Neue am Historischen Museum nicht zu seiner künftigen Wirkungsstätte. Und eine große Eingewöhnungszeit braucht er auch nicht, denn Alexander Schubert war in Speyer bereits in den vergangenen Jahren ein oft und gern gesehener Gast. Sowohl im Staufer- als auch im Wittelsbacherjahr knüpfte er die Verbindungen zwischen den Museen, führte Kooperationspartner aus Tourismus und Wirtschaft zusammen, war in vorderster Front immer dann, wenn es darum ging, Ausstellungen auch über Merchandising-Produkte zu vermarkten. Als einer also, der trotz des schönen Titels „wissenschaftlicher Direktor“ eher für Krempel als für Kunst zuständig war. Dass dieser Mann, der freundlich lächelnd mit Wittelsbacher-Eis posierte und öffentlichkeitswirksam die pfälzische Herkunft des bayerischen Leberkäs propagierte, eine solide historische Ausbildung hat und auch deshalb so gut „verkaufte“, weil er wusste, wovon er sprach, geriet dabei wohl ins Hintertreffen. Man kann durchaus die Vermutung hegen, dass aus den Mannheimer Großprojekten Staufer und Wittelsbacher ohne ihn nichts geworden wäre. Diese Kommunikationsgabe hat er auch dazu eingesetzt, neue Besucherschichten zu erschließen. Man braucht neben guten Argumenten gewiss viel Geduld und Überzeugungskraft, um 23 (im Stauferjahr) oder gar 41 Orte (im Falle Wittelsbacher) unter einen gemeinsamen Hut zu bringen. Das kann nun auch daran liegen, dass deren Vertreter ehrliches Interesse spüren. In den verschiedensten Ecken der Pfalz hat man das schon. Dort ist Alexander Schubert nicht als „Eis-Verkäufer“ oder Tourismus-Bote aufgetreten, sondern als Vortragender bei wissenschaftlichen Symposien oder kleinen Veranstaltungen von Gruppen des Historischen Vereins der Pfalz. Er dürfte der erste Direktor des Historischen Museums seit Langem sein, der diese Orte kannte, noch bevor er sich überhaupt um seine Position beworben hat. Die Hoffnungen, die sich an ihn knüpfen, sind groß. Wenig spricht dagegen, dass er sie nicht erfüllen könnte: unverschuldete Finanznot etwa. Oder aber, leider nicht ganz unwahrscheinlich, dass andere Museen den talentierten Herrn Schubert für sich haben wollen. Wie damals, als Berlin den ersten Alexander (Koch) rief.

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