Kaiserslautern Krokodile verspielen Bronzemedaille

Der Heimtauschrecht nach den Unwetter-Schäden im Warmfreibad hat den Wasserballern des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs alles andere als gutgetan. Beim stark besetzten SC Neustadt III unterlag eine Rumpftruppe der Krokodile mit 4:15 (2:4/1:2/0:4/1:5) und musste sich zwei Spieltage vor Saisonende aus dem Rennen um die Medaillenplätze verabschieden – sogar Rang vier ist nun in Gefahr.

Damit, dass die Neustadter für den Aufbau des Spielfeldes gesorgt hatten und auch das Kampfgericht übernahmen, waren die Gastgeschenke des SCN an den KSK bereits vor der Partie verteilt. Schon die Aufstellung machte deutlich, dass sich die – in diesem Fall nicht unbedingt als „Dritte“ zu bezeichnende – Mannschaft von der Weinstraße viel vorgenommen hatte. Während bei den Krokodilen Jan-Philipp Minges, Frederik Ramthun, sowie kurzfristig auch noch Andrea Santangelo und Bernd Feddeck fehlten, sodass sie nur zu neunt angereist waren, standen auf Seiten der „Gastgeber“ gleich vier Akteure mit Bundesligaerfahrung im Kader. Weil alle vier von Beginn an und durchgehend bis ins dritte Viertel spielten, kamen die Lauterer erst gar nicht zur Entfaltung. Darüber hinaus hatten die Krokodile auch vom Zusammenspiel her nicht gerade ihren Schokoladentag erwischt. Ihre Angriffe verpufften meist ungenutzt. Folgerichtig erspielte sich Neustadt bis zur sechsten Minute bereits einen 4:1-Vorsprung (nach einem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 1:2 durch Jens Feddeck in Überzahl) und hatte deutlich mehr von der Partie. Immerhin konnte Ulf Feddeck noch vor der ersten Pause auf 2:4 verkürzen, und Mitte des zweiten Abschnitts brachte Dirk Feddeck während der stärksten Phase der Lauterer seine Farben auf 3:4 heran. Doch die Freude währte nur kurz, denn nur eine Minute später war der SCN III durch einen 30-Sekunden-Doppelpack wieder auf 6:3 enteilt, mit dem es dann auch in die Halbzeit ging. Ärgerlich für den KSK, der bis zum Seitenwechsel hätte auf Augenhöhe sein können, jedoch allein dreimal am Gebälk des Neustadter Tores scheiterte. Noch ärgerlicher, dass sich der KSK kurz nach Wiederbeginn selbst dezimierte, als Dirk Feddeck, nach einer Rangelei im Mittelfeld, seine Hinausstellung aus Sicht der Schiedsrichter zu lautstark kommentierte und für den Rest der Partie ausgeschlossen wurde. Neustadt nutzte die Überzahl zum 7:3 und legte bis zur letzten Pause noch dreimal nach. Der KSK hingegen resignierte und ließ sich vom Gegner den Schneid abkaufen. Am Ende durfte sich der „echte“ Neustadter Nachwuchs beweisen, und die Lauterer bekamen im Schlussabschnitt fünf weitere Treffer - meist durch Konter – eingeschenkt, während ihnen selbst nur noch ein Tor (Jens Feddeck in Überzahl) gelang. Das 4:15 bedeutete letztendlich nicht nur die höchste Saisonniederlage für die Krokodile, sondern auch das Aus für die Lauterer Medaillenträume, denn bei eigenen 14:10 Zählern und lediglich zwei ausstehenden Spielen sind die drittplatzierten Trierer (19:9) nicht mehr einzuholen. Da Neustadt III durch den Erfolg mit nunmehr 16:12 Punkten wieder am KSK vorbeigezogen ist, muss der aus den Partien gegen Ludwigshafen III (25.6.) und Ludwigshafen II (27.6.) sogar mindestens drei Punkte einfahren, um wenigstens noch den vierten Tabellenplatz zu erreichen. Dazu bedarf es im Vergleich zum Auftritt in Neustadt einer enormen Leistungssteigerung, sowie mannschaftlicher Geschlossenheit – und etwas Glück, dass das Warmfreibad auch tatsächlich nächste Woche wieder geöffnet wird und die Lauterer nicht in Ludwigshafen spielen müssen. Denn eine erneute Aufgabe des Heimrechts wäre momentan das Letzte, worauf sich die Krokodile gerne einlassen möchten. So spielten sie Kaiserslauterer SK: Frank Dick (Tor), Ulf Feddeck (1 Treffer), Stefan Raspudic, Melanie Keller, Jens Feddeck (2), Johannes Bröhl, Stefan Stranz, Anita Raspudic, Dirk Feddeck (1).

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