Kaiserslautern Kunst und Klimaschutz

Bei Tag sind die drei Wärmespeicher der SWK – im Vordergrund die SWK-Vorstandsmitglieder Richard Mastenbroek (links) und Markus
Bei Tag sind die drei Wärmespeicher der SWK – im Vordergrund die SWK-Vorstandsmitglieder Richard Mastenbroek (links) und Markus Vollmer – nur umweltfreundlich. Abends werden sie durch Licht zu Kunst.

Als ein Zeichen für einen effektiven Klimaschutz hat Thomas Griese (Grüne), Staatssekretär im Mainzer Umweltministerium, die drei neuen Wärmespeicher der Stadtwerke Kaiserslautern (SWK) bezeichnet. Sie wurden gestern Abend auf dem SWK-Werksgelände in der Karcherstraße in Betrieb genommen.

Bei den Wärmespeichern handelt es sich um drei 30 Meter hohe Behälter, Durchmesser je 4,6 Meter, Fassungsvermögen je 340 Kubikmeter. Mit den Wärmespeichern wird die Effizienz des Heizkraftwerks, das nach dem Prinzip der Kraft-Wärmekopplung arbeitet, gesteigert. In Kaiserslautern werde deutlich, dass hier eine fortschrittliche Energiepolitik betrieben wird, sagte Griese. Was den Klimaschutz angeht, übernehmen die SWK laut Griese eine Vorreiterrolle ein. Angesichts der weltweit dramatischen Entwicklung des Klimas, die sich in schwersten Stürmen, Überflutungen und Flächenbränden zeige, seien wir gemeinsam aufgerufen, etwas für den Klimaschutz zu tun, betonte Griese. Was die SWK für Kaiserslautern tue, sei ein Beispiel für eine zukunftsfähige Energieversorgung, die flexibel gehandhabt werde. Das sei mit der Technik der Kraft-Wärme-Kopplung und eines Speichers möglich. Der Speicher komme dann zum Tragen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Griese: „Eine Energieversorgung wie wir sie brauchen: ökonomisch und ökologisch gut. Für den Verbraucher stets günstig und versorgungssicher.“ Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt (SPD) verwies darauf, dass die Stadt sich seit 20 Jahren durch Klimaschutzkonzepte erfolgreich an der Energiewende beteilige. Sie erinnerte an den Masterplan zum Klimaschutz, der eine Einsparung von 95 Prozent der Treibhausgase vorsehe. Dazu seien alle gefordert, einen Beitrag zu leisten. Was die SWK mit der Kraft-Wärme-Kopplung biete, sei ein Schritt in die richtige Richtung. Richard Mastenbroek, Vorstandsmitglied der SWK, bezeichnete die drei Wärmespeicher als einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende. 400 Haushalte können so das ganze Jahr über versorgt werden. Er würdigte die Leistung der Planer und Handwerker, die die Röhren in kürzester Zeit errichtet hätten. Mit der Kraft-Wärme-Kopplung würden Strom und Wärme gleichzeitig erzeugt. Aufgrund des reduzierten Einsatzes von Primärenergieträgern – dazu zählen etwa Gas, Holz und Kohle – gelte das Verfahren als die effizienteste Art der Energieerzeugung und als umweltfreundlich. „Weniger Primärenergieeinsatz bedeutet auch weniger CO2-Emmissionen.“ Stolz verwies Mastenbroek auf die Illumination der 85.000 Kilogramm Stahl. Lichtkünstler Nils-R. Schultze verwandle sie so in ein Kunstobjekt. Den Begriff Kunst griff auch SWK-Vorstandsmitglied Markus Vollmer auf, der bei der Begrüßung „Technik trifft Kultur“ als Motto für die Inbetriebnahme der Wärmespeicher ausrief. Zu sehen wie aus einer technischen Anlage ein emotional spannungsgeladenes Kunstobjekt werde, sei wohl einmalig, sagte Vollmer.

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