Kaiserslautern Lautrer Händler: Chipmangel hat bei Spielwaren nicht nur auf Konsolen Auswirkungen

Ramon Kupper, Inhaber des BattleBearShop, musste in diesem Herbst wieder viele Veranstaltungen absagen.
Ramon Kupper, Inhaber des BattleBearShop, musste in diesem Herbst wieder viele Veranstaltungen absagen.

Ob Barbie, Pokémon oder eine neue Spielkonsole. Zu Weihnachten gehen jährlich alle möglichen Spielwaren über die Ladentheke. Doch auch in diesem Jahr ist das Weihnachtsgeschäft in Kaiserslautern anders als sonst. Nicht nur die Corona-Regelungen treffen die Händler: Spielwarenverkäufer stehen bei einigen Artikeln derzeit mit leeren Händen da.

„Es gab und gibt definitiv Lieferengpässe bei den neuen Konsolengenerationen“, sagt GameStop-Filialleiterin Jacqueline Zimmermann. Im Geschäft in der Fackelstraße gibt es von Spielkonsolen und Zubehör bis zu diversen Fanartikeln und T-Shirts alles, was das Gaming-Herz höher schlagen lässt.

Dass die Lieferungen sich verzögerten und teilweise ganz ausfielen, sei vor allem auf den Halbleitermangel zurückzuführen, erklärt Zimmermann. Zurzeit fehlt es weltweit an dem wichtigen elektronischen Bauelement, was nicht nur die Spiel- sondern auch die Autoindustrie belastet. „Sogar Kunststoffe sind mittlerweile betroffen“, sagt die Filialleiterin zum Chipmangel.

Darunter müsse deshalb vor allem die Auswahl an Sammelfiguren leiden. Für den BattleBearShop, in dem Sammelkarten, Spiele und viele Fanartikel angeboten werden, ist genau das umso schmerzlicher. Inhaber Ramon Kupper muss schon seit einem Jahr mit dem fehlenden Angebot umgehen: „Die Lieferschwierigkeiten ziehen sich im Shop durch alle Bereiche.“ Da die meisten Artikel aus China kommen und die Frachtkosten enorm gestiegen sind, würden nebenbei noch die Preise in die Höhe schnellen.

Händler bieten Click&Collect an

Trotzdem sei die Nachfrage in beiden Geschäften gleich geblieben. Davon berichtet auch die Leitung des Spielwarengeschäftes Smyths Toys im Gewerbegebiet West: „Da die 2G-plus-Regelung schon länger absehbar war, gab es einen größeren Andrang bereits vor einigen Wochen“, sagt Angela Dünnhaupt, „zurzeit ist es deshalb etwas ruhiger.“

Zusätzlich zum Onlineshop gibt es in allen drei Läden den Click&Collect-Service, bei dem online bestellt und vor Ort abgeholt wird. „Dieses Angebot nehmen viele Kunden dankbar an“, berichtet Dünnhaupt. Für den BattleBearShop eigne sich diese Methode nur bedingt: „Unser Laden lebt vor allem auch davon, dass man sich die Produkte anschauen kann“, sagt Kupper.

Keine Veranstaltungen, keine Turniere

Trotz Onlineshops berichten die drei befragten Händler von einem geringeren Umsatz als in den vergangenen Jahren. Während bei Smyths Toys das Weihnachtsgeschäft fast normal ablaufen konnte, haben die anderen beiden Läden mit den neuen Verordnungen zu kämpfen. Veranstaltungen und besondere Ereignisse mussten dort wieder leiden: Aufgrund von Covid seien viele Games-Veröffentlichungen auf nächstes Jahr verschoben worden, sagt Zimmermann. Auch Kupper, der eine Spielfläche in seinem Laden hat, erzählt von abgesagten Events: „Wir mussten auch dieses Jahr wieder auf Spieleabende und Turniere, die jetzt vermehrt in der Vorweihnachtszeit stattgefunden hätten, verzichten.“

Für die Hardcore-Fans könnte die Geschenkeausbeute beim diesjährigen Weihnachtsfest in Kaiserslautern also enttäuschend sein: „Wenn jemand Pokémon will, dann braucht er auch Pokémon“, weiß Kupper um die fehlenden Alternativen – und die Konkurrenz aus dem Internet.

x