Kaiserslautern Lebensmittelgeschäft bleibt auf Wunschliste

Das neue Gewerbegebiet auf dem Einsiedlerhof ist schon zu 70 Prozent vermarktet. Das hat Franz Rheinheimer, Projektentwickler der Firma Horn, gestern auf Anfrage erklärt. Bislang sei es allerdings nicht gelungen, einen Discounter oder einen Nahversorgungsmarkt anzusiedeln.

Bei der RHEINPFALZ-Aktion „Die Redaktion vor Ort“ auf dem Einsiedlerhof war in der vergangenen Woche mehrfach angesprochen worden, dass ein Lebensmittelmarkt in dem Kaiserslauterer Stadtteil fehlt. Die Frage war aufgetaucht, ob sich die Firma Horn intensiv genug bemühe, einen Markt in dem neuen Gewerbegebiet an der Kaiserstraße anzusiedeln. Rheinheimer sagte auf Anfrage, er habe eine ganze Reihe von Discountern kontaktiert, Interesse sei da. „Wir sind nach wie vor auf der Suche.“ Nicht unproblematisch sei die Größe des Einkaufsmarktes. „Die Verkaufsfläche darf 800 Quadratmeter nicht überschreiten.“ Das sei im Bebauungsplan so festgeschrieben. Ein anderer Hemmschuh sei die Lage in dem Gewerbegebiet, nicht direkt an der Zufahrt von der Kaiserstraße aus. Das sei nicht optimal, obwohl ein Discounter direkt an der Straße werben könnte. Rheinheimer betonte, Horn dürfe die für einen Lebensmittler reservierte Fläche nicht anderweitig auf dem Markt anbieten. Die Nachfrage für das Gewerbegebiet, in dem vor allem Kleinbetriebe bis zu 1500 Quadratmeter angesiedelt werden sollen, sei groß. Die Firma Bobcat Bensheim habe schon gebaut, vieles sei in der Planung. Zehn Grundstücke seien verkauft. Entstehen werden ein Dachdeckerbetrieb, eine Autowaschanlage, ein Trockenbauer siedele sich an, auch ein Musterhaus werde hochgezogen. Vor über einem Jahr hatte die Firma Horn das 4,9 Hektar große Areal – 3,6 Hektar dürfen bebaut werden – von der Deutschen Bahn erworben. „Wir sind zufrieden mit der Entwicklung“, so Rheinheimer. Firmen schätzten die verkehrsgünstige Lage und die Größe der Flächen, die angeboten werden. Frei sei außer einem 9000 Quadratmeter großen Grundstück nur wenig. Ortsvorsteher Hermann Veit bedauerte gestern, dass es in Sachen Nahversorgung noch keine positiven Nachrichten gibt. Das sei seit zehn Jahren neben dem zu kleinen Bürgerhaus das Thema auf dem Einsiedlerhof, erläuterte er. „Wir haben ja nichts.“ Während der Woche verkehre zwar täglich ein Bäckerauto, aber das fahre nicht alle Straßen an und komme meist sehr früh, manchmal sogar vor sieben Uhr. Damit sei nur Rentnern geholfen. Immerhin gebe es eine Metzgerei in der Liebigstraße. „Aber es fehlen frische Sachen, auch Obst und Gemüse“, so Veit. Die Nahversorgung sei auch bei der Bürgerbefragung für das Stadtteilentwicklungskonzept eines der Top-Themen gewesen. Veit gab zu bedenken, dass ein Einkaufsmarkt nicht nur den Einsiedlerhöfern zugute kommen würde. In Kindsbach mit seinen 2500 Einwohnern gebe es auch kein Geschäft mehr. Zudem liege der Einsiedlerhof für viele Autofahrer in Richtung Landstuhl auf der Strecke. Auch die Amerikaner dürfe man nicht vergessen.

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