Kaiserslautern Lichtzauber dank neuer Fenster in der Apostelkirche

Von innen schon gut zu erkennen: Das „luftige“ Motiv der neuen Fenster in der Apostelkirche.
Von innen schon gut zu erkennen: Das »luftige« Motiv der neuen Fenster in der Apostelkirche.

Die neuen Fenster der Apostelkirche sind eingebaut, von der Straße her jedoch immer noch nicht als solche zu erkennen. Sie stehen symbolisch für die Dreieinigkeit und die vier Himmelsrichtungen.

Vor dem endgültigen Abbau des Gerüsts muss drum herum noch viel verputzt und außerdem die Betonrahmen, in denen die Scheiben sitzen, fest werden. Bei einem Besuch diese Woche im Inneren des Gotteshauses haben Mitglieder des Presbyteriums mit Birgit Weindl, Beauftragte der Landeskirche für Kunst und Kirche, die intensiven Vorbereitungen und den Neueinbau angeschaut.

Beim Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gotteshauses waren demnach seinerzeit farblose Glasbausteine eingesetzt worden, die inzwischen drohten auszubrechen. Erst mit dem Erlös aus dem Verkauf des reparaturbedürftigen Gemeindehauses war der Einbau neuer Fenster möglich geworden, schilderte Pfarrerin Susanne Wildberger. Die Landeskirche habe der Gemeinde drei Architekten für das Projekt vorgeschlagen.

Das Presbyterium entschied sich für Sebastian Metz aus Insheim, einen Architekten mit viel Fachkenntnis und guter Kommunikation. „Seine Vorschläge passten zu unserer Kirche und wir zu ihm“, hob die die Beauftragte der Landeskirche hervor.

Zeitgenössische Kirchenkunst

Zusammen mit Angelika Weingardt, einer Künstlerin, die sich auf zeitgenössische Entwürfe für Fenster spezialisiert hat, fanden die Kirchengemeindevertreter schließlich auch das passende Thema: „Wolken“. Die zarten Gebilde, die aus dem Kircheninneren heraus bereits zu erkennen sind, werden entsprechend des jeweiligen Lichteinfalls ihren Zauber erst so richtig enthüllen, ist Pfarrerin Wildberger überzeugt. Die Künstlerin habe sich viele Gedanken über das Motiv gemacht.

Aber wie passen sie zu einer Kirche, fragt sich der Betrachter. Kirchenfenster müssten eine Aussage haben, daher seien früher die ganze Bibelgeschichte oder auch die zwölf Apostel abgebildet worden, erzählt die Pfarrerin. Die Glaskünstlerin habe viel nachgedacht und immer wieder die Pläne an neue Vorschläge angepasst. So stehe das Bild der Wolke für Gott. Einen Gott der sich nicht zeige und nur in Symbolen dargestellt sei.

Wie öffnet sich Gott dem Menschen heute, fragt Pfarrerin Wildberger. Ihr gefällt die abstrakte Idee, die für sie hinter dem Motiv steht. Sie schaffe Raum für eigene Gedanken. Die Wolken sind eingebettet in Dreiecke und Quadrate, ein „archimedisches Parkett“ also, das sowohl auf die Dreieinigkeit als auch – mit den Quadraten – auf die vier irdischen Himmelsrichtungen weise, beschreibt die Beauftragte der Landeskirche für Kunst und Kirche.

Auftakt für weitere Restaurationsarbeiten

Die blauen Flächen der Wolken ließen die Kirche keineswegs dunkler erscheinen, berichtet Wildberger. Wenn gegen Abend die Sonne die Fenster bescheint, habe sie den wunderschönen Schein bereits erlebt.

Die neuen Kirchenfenster sind erst der Auftakt für weitere Restaurationsarbeiten, welche die Gemeinde in weiteren Räumen des Gotteshauses vornehmen will. Alleine kann sie das finanziell nicht stemmen und bittet daher um Spenden. Möglichkeiten dafür sind unter www.unsere-apostelkirche.de zusammengefasst.

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