Kaiserslautern Linke Abwehrseite als Achillesferse

Achtmal traf er für den TuS gegen Pforzheim, konnte die Niederlage aber auch nicht verhindern: Jan Claussen. Hier bei einem Spru
Achtmal traf er für den TuS gegen Pforzheim, konnte die Niederlage aber auch nicht verhindern: Jan Claussen. Hier bei einem Sprungwurf.

«KAISERSLAUTERN.» Serie gerissen: Fünfmal in Folge blieb der TuS Dansenberg in Heimspielen ungeschlagen, am Samstag hat es ihn aber kalt erwischt. Im Duell der Tabellennachbarn musste sich die Mannschaft von Kapitän Christopher Seitz der TGS Pforzheim aufgrund einer schwachen Abwehrleistung mit 29:31 (16:17) knapp geschlagen geben.

Vom gefürchteten Abwehrbollwerk der Westpfälzer, die vor dem Spiel noch die zweitbeste Abwehr der Dritten Bundesliga Süd stellten, war nicht viel zu sehen. Zum zweiten Mal in Folge ließen die Kaiserslauterer mehr als 30 Gegentore zu und durften sich bei Kevin Klier bedanken, dass die Niederlage nicht höher ausfiel. Mit insgesamt 19 Paraden hielt der erfahrene Keeper seine Farben trotz einer uninspirierten Vorstellung im Spiel, sodass mit ein wenig Spielglück kurz vor Schluss sogar noch ein Punktgewinn möglich schien. Marc-Robin Eisel scheiterte jedoch beim Stand von 29:30 (59.) am starken Gästekeeper, der kurz zuvor schon eine hundertprozentige Chance von Seitz zunichtegemacht hatte. „Pforzheim hat den Sieg heute einen Tick mehr gewollt. Unter dem Strich hat unsere Leistung nicht gereicht, um die zwei Punkte hierzubehalten, da haben mir auf unserer Seite ein bisschen die Emotionen gefehlt“, urteilte Dansenbergs Trainer Marco Sliwa. Weil die Dansenberger es nicht schafften, die schnelle Mitte und den erweiterten Gegenstoß wirkungsvoll zu unterbinden, kamen die Gäste immer wieder zum Torerfolg. Die linke Abwehrseite entpuppte sich dabei vor der Pause als Achillesferse. Erschwerend hinzu kamen acht technische Fehler in den ersten 30 Minuten. Mit einem 5:1-Lauf zum 8:6 (15.) drehten die Gäste das Spiel. Kurz darauf brach am Anschreibetisch das Chaos aus. Ein Treffer der Gäste wurde fälschlicherweise dem TuS gutgeschrieben, kurz darauf korrigiert, dann aber vergessen, auf der richtigen Seite hinzuzufügen. Somit wurde Pforzheim ein Tor unterschlagen, was zu berechtigten Protesten aufseiten der Gäste führte. Auch die Schiedsrichter hatten jetzt kurzzeitig den Überblick verloren. Statt 8:10 stand es nun offiziell 8:9 (17.). Die Ankündigung der Pforzheimer, im Falle einer Niederlage Protest einlegen zu wollen, veranlasste das Kampfgericht mutmaßlich dazu, den Vorfall in der Halbzeitpause noch einmal zu überprüfen. Der Halbzeitstand wurde daraufhin aus Sicht der Hausherren auf 16:17 (30.) korrigiert. Dansenberg kam dessen ungeachtet schwungvoll aus der Kabine. Sebastian Bösing markierte den Ausgleich, Klier hielt einen Siebenmeter, und Jan Claussen brachte die Schwarz-Weißen mit seinem sechsten Treffer in Führung. Nachdem Fabian Serwinski auf 19:17 (36.) gestellt hatte, war es jedoch auf einen Schlag vorbei mit der Dansenberger Herrlichkeit. Mit einem 6:1-Lauf zum 23:20 (44.) wendete die TGS das Blatt und gab die Führung bis zum Schluss nicht mehr ab. Dansenberg kam durch einen Doppelschlag von Bösing noch auf 22:23 (46.) heran, schaffte es mit einem Mann mehr auf der Platte dann aber nicht, zum Ausgleich zu kommen. „Die Überzahlsituationen waren heute ein Knackpunkt“, räumte Sliwa ein. Drei vergebene Siebenmeter in der Schlussviertelstunde ließen den möglichen Punktgewinn in weite Ferne rücken. Als das Spiel beim Stand von 26:30 (55.) endgültig verloren schien, bäumten sich das Heimteam noch einmal mit aller Kraft auf – vergeblich. „Der Sieg von Pforzheim war unter dem Strich verdient. Wir haben eine junge Truppe, das wird oft vergessen“, betonte der Dansenberger Coach. So spielten sie TuS Dansenberg: Klier/M.Seitz (Tor), Claussen (8), Bösing (5), Eisel (4/2), Munzinger (4), Schulze (3), Laurent, Serwinski (2), C. Seitz (1), Kiefer, Megalooikonomou, Holstein (n.e.) – Siebenmeter: 5-2/6-4 - Zeitstrafen: 3:3 – Spielfilm: 5:3 (9.), 6:8 (15.), 13:13 (24.), 16:17 (30.), 19:17 (36.), 20:23 (44.), 22:23 (46.), 26:30 (55.), 29:31 (60.) – Beste Spieler: Klier, Claussen – Versakovs – Zuschauer: 430 – Schiedsrichter: Brandt/Fleisch

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