Fußball Marc Knapp und sein Traumstart
Natürlich war Marc Knapps Freude nach der Partie nicht ungetrübt. Zu gerne hätte er mit seinem Treffer seine neue Mannschaft zum Sieg geschossen. Wie alle seine Teamkameraden empfand der Stürmer des SV Morlautern das 1:1-Unentschieden gegen den nicht allzu gefährlichen Aufsteiger aus dem Saarland als äußerst bitter. Doch diese Enttäuschung wurde abgeschwächt durch seine erfreuliche persönliche Bilanz. Gelang dem Hünen doch gegen Quierschied schon sein zweiter Oberligatreffer.
Dass ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass der 28-Jährige in der vergangenen Saison noch in der B-Klasse für die SG Hüffler/Wahnwegen auf Torjagd ging. Und jetzt stürmt er fünf Klassen höher, und dieser gewaltige Sprung scheint ihm überhaupt nichts auszumachen. Er schießt weiter seine Tore, als wäre es das Einfachste von der Welt. Aber dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, ist ihm schon bewusst. „Ja, für mich ist es ein Traumstart“, sagt Knapp und lächelt dabei. Zu Recht ist er stolz. Dass er seine Erfolgsgeschichte – in der B-Klasse wurde er mit 46 Treffern Torschützenkönig – beim SVM so reibungslos fortsetzt, führt er zum einen auf seine „sehr guten Mitspieler“ zurück und zum anderen darauf, dass er „richtig“ stehe.
Knapps Erfolgsrezept
Und Letzteres zeigte er beim 1:0 gegen Quierschied. Es war der erste gute Angriff der Morlauterer in einer schwachen Partie. Kurz vor der Halbzeitpause zeigte der linke Außenverteidiger Justin Smith seine Offensivqualitäten, stürmte auf der Außenbahn energisch nach vorn und spielte überraschend den Ball auf die andere Seite zu Florian Bicking. Dessen Pass in den Strafraum landete bei Marc Knapp, der ohne zu zögern den Fuß an den Ball brachte und diesen flach ins Tor lenkte (43.).
Sein Erfolgsrezept in puncto Tore sei ganz einfach, erklärte der schnell zur Sache kommende Angreifer: „Wenn der Ball kommt, halte ich was dran.“ Also Fuß, Kopf, Körper. Egal, Hauptsache die Kugel landet irgendwie im Netz. Auf diese unkomplizierte Weise will er weiter treffen und sich so einen Stammplatz sichern. Sein persönliches Saisonziel beschreibt er so: „Ich will mich in der Oberliga durchsetzen.“ Mit Toren. So will er sich für weitere Einsätze bei Trainer Daniel Graf empfehlen.
Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich ihm am kommenden Sonntag (14 Uhr) auf dem Fröhnerhof, wo es zu dem mit Spannung erwarteten Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern II kommt.
Der Torriecher
Dass Marc Knapp seinen Toren gegen den FC Cosmos Koblenz und gegen Quierschied noch weitere folgen lassen wird, davon ist Daniel Graf überzeugt. Dem Morlauterer Trainer war von Anfang an klar, dass sein neuer Mittelstürmer etwas besitzt, das man sich nicht antrainieren kann, nämlich Torinstinkt. Deshalb setzt er auf ihn. „Marc hat seine Sache ordentlich gemacht“, stellte Graf in seinem Resümee nach der Quierschied-Partie fest.
Dabei war auch ihm die Enttäuschung darüber anzumerken, dass es mit dem angepeilten ersten Oberligasieg in der noch jungen Saison nicht geklappt hatte. „Das ist bitter“, bemerkte Daniel Graf nach dem ersten Heimauftritt seiner Truppe, die sich in der 89. Minute den Gegentreffer zum 1:1 einfing.
Eine Standardsituation nutzten die Gäste, die sich zuvor in Sachen Abschluss ziemlich harmlos gezeigt hatten. Aber mit einem von Lukas Mittermüller geschossenen Freistoß – nach einem tückischen Aufsetzer landete der Ball im langen Eck – sicherten sie sich das Remis, das sie und ihre Fans wie einen Sieg bejubelten. Mit „Quierschied, Quierschied“-Sprechchören hatten die Anhänger der Gäste ihr Team lautstark in der Schlussphase angefeuert. Knapp über 200 Zuschauer sahen die Partie, von denen die meisten aus dem Saarland kamen. Der Kassierer des SV Morlautern hatte allen Grund, zufrieden zu sein. Perfekt wäre der Abend aus Sicht der Gastgeber gewesen, wenn die Gäste alle Punkte in Morlautern gelassen hätten.
Motivierende Erinnerungen
So aber muss sich der SVM nach den ersten beiden Ligaspielen, in denen er es mit zwei Aufsteigern zu tun bekam, mit einem Zähler begnügen. Vor einem Jahr sah die Bilanz noch schlechter aus. Da war der SVM noch selbst Aufsteiger und hatte nach drei Spielen noch ein leeres Konto. In der vierten Partie gelang dann aber der erste Sieg. Auf dem Betzenberg setzte man sich gegen den 1. FC Kaiserslautern II mit 1:0 durch.
Die Erinnerung daran sollte den Morlauterern Mut für das Derby am Sonntag machen. „Wir treffen da auf eine junge, talentierte Mannschaft“, sagt Daniel Graf, der auf den ersten Dreier hofft und auf weitere Tore von Marc Knapp.
