Kaiserslautern Mi(n)tmachtage auf dem Gartenschau-Gelände: Vom Roboterrenen bis zum Schnecken-Experiment

Am Stand der BBS 1 konnten Kinder und deren Eltern an einem Roboterrennen teilnehnen und Fahrzeuge durch einen Parcours steuern.
Am Stand der BBS 1 konnten Kinder und deren Eltern an einem Roboterrennen teilnehnen und Fahrzeuge durch einen Parcours steuern.

Wie fährt das E-Auto am sparsamsten? Wie sehen Bakterien unterm Mikroskop aus? Kann eine Kartoffel Strom leiten? Diese und viele weitere Fragen wurden bei den Mi(n)tmachtagen auf dem Gartenschau-Gelände beantwortet.

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind Fächer, die bei Kindern und Jugendlichen hin und wieder nicht gerade auf Gegenliebe stoßen. Um dem entgegenzuwirken und das Interesse an den Mint-Fächern zu steigern, fanden auf dem Gartenschau-Gelände erneut die Mi(n)tmachtage statt, die von der Wipotec-Gruppe, der Hochschule, der RPTU Kaiserslautern, dem Verein Zukunftsregion Westpfalz und von der Lebenshilfe veranstaltet wurden.

An zwei Tagen, am 5. und 6. September, gab es ein Workshop-Programm für Schüler der Klassenstufen acht bis 13. Die Jugendlichen sollten dabei einen tieferen Einblick in Mint-Anwendungen erhalten und dazu motiviert werden, selbst aktiv zu werden. „Die Workshops waren voll, am Donnerstag und am Freitag waren jeweils 110 Gäste da“, berichtete Katharina Weisel vom Verein Zukunftsregion Westpfalz. Sie hatte die Organisation der Experimentiertage maßgeblich geleitet.

20 Stände laden zum Experimentieren ein

Mit Blick auf das Programm am Samstag hoffte Weisel, „dass die Kinder eine schöne Zeit haben und neues Wissen mitnehmen. Wir wollen ihnen vermitteln, dass Mint-Fächer interessant sind“. An 20 Ständen auf dem Gartenschau-Gelände konnten Kinder und Jugendliche beispielsweise ein Roboterrennen fahren, die Stromleitfähigkeit einer Kartoffel testen und Brücken aus Holzstäben bauen.

Die Resonanz war groß, zahlreiche Besucher waren auf das Gartenschau-Gelände gekommen. „Wir sind zum ersten Mal hier, aber es ist sehr schön und den Kindern macht es viel Spaß“, sagte eine Mutter, die mit ihrer Schwester und deren beiden Kindern die Veranstaltung besucht hat. Der Sohn der Frau wusste genau, welchen Versuch er ausprobieren wollte: „Den mit der Schnecke“ am Stand der RPTU.

Dort hatte ein Masterstudent verschiedene Wasserproben gesammelt, die mikroskopiert werden konnten. „Ich habe Wasser aus dem Teich an der RPTU, aus einem Bach und Leitungswasser. Die sind über Nacht in einer Petrischale gewesen, und es haben sich Bakterien gebildet, die sich die Kinder anschauen können“, erläuterte der Student seinen Versuch. Die besagte Schnecke befand sich im Behälter des Teichwassers. „Heute ist viel los, die ganze Zeit sind hier Kinder. Ich hätte vorhin noch ein zweites Mikroskop gebrauchen können“, freute sich der Biologie-Student aus Kaiserslautern über das Interesse der Kinder. „Hier können sie lernen, dass es Lebewesen gibt, die so klein sind, dass wir sie mit dem bloßen Auge gar nicht sehen können, und ich hoffe, die Begeisterung für Biologie bei ihnen zu wecken“.

Wie fährt das Auto am sparsamsten?

Für Begeisterung bei Groß und Klein sorgte auch der Fahrsimulator der RPTU. Auf einem Monitor wurde die zu fahrende Strecke angezeigt, auf dem Bildschirm daneben, wie hoch der Verbrauch des Autos in den verschiedenen Abschnitten der gefahrenen Strecke war. „Es gibt beispielsweise viel Kritik an E-Autos, weil die Batterie schnell leer wird. Wenn man aber im Blick hat, wie man fahren muss, damit der Verbrauch am geringsten ist, würde die Batterie länger halten. Das wollen wir hier zeigen“, schilderte eine der beiden Verantwortlichen des Standes, die an der RPTU Medien- und Kommunikationstechnik studiert.

Direkt daneben konnten Kinder und deren Eltern an einem Roboterrennen teilnehmen und die kleinen Fahrzeuge durch einen Parcours aus Bechern und Hütchen steuern. Thorsten Moach, der unter anderem für den Stand verantwortlich ist, war seit 2002 Lehrer an der BBS 1 und freute sich über „die vielen interessierten Kinder. Nur die Kinder, die motiviert sind, lernen auch so, dass etwas hängen bleibt. Deswegen wollen wir sie hier für Technik interessieren. Vielleicht wird die Technik nach heute bei jemandem zum neuen Hobby und später Teil des Studiums oder der Ausbildung. Besonders im Hinblick auf den demografischen Wandel wünschen wir uns das“, sagte der Lehrer.

Wer sich nicht für Technik, aber für Pflanzen interessierte, wurde ebenfalls fündig. Das Ada-Lovelace-Projekt, das Mädchen für Mint-Fächer begeistern möchte, stellte aus Blumenerde, Katzenstreu und Saatgut eigene „Seed-Bombs“ her. Beim Stand der Hochschule Kaiserslautern wurde den Kindern der Lotus-Effekt erläutert.

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Marc Kalter von der RPTU.
Marc Kalter von der RPTU.
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