Kaiserslautern Mit dem Fahrrad durch Europa

Kornelia und Andreas Leß treten gerne in die Pedale.
Kornelia und Andreas Leß treten gerne in die Pedale.

Kornelia und Andreas Leß sind beide in Rente. Ihre Freizeit verbringen sie gerne auf dem Fahrradsattel. Diesen Sommer legten sie in neun Wochen 5318 Kilometer zurück und kamen dabei durch insgesamt zehn Länder – Deutschland eingeschlossen.

Kornelia Leß ist mit dem E-Bike unterwegs, Andreas Leß mit dem Trekking-Rad. Beide haben zirka 20 Kilogramm Gepäck dabei. Ein Zelt ist auch dabei. Die begeisterten Radfahrer „campen meistens, aber wir sind auch öfter in Pensionen oder in Hotels“, berichtet Andreas Leß. Ihre Route führte die beiden dieses Jahr von Kaiserslautern aus über Prag und Polen nach Finnland, Schweden, Dänemark und wieder zurück nach Kaiserslautern.

Von Tag zu Tag planen

Obwohl die Reise so groß war, planten sie „von Tag zu Tag“, sagt Kornelia Leß und Andreas ergänzt: „Ich habe schon früher solche Touren gemacht. Da habe ich im Winter immer die Sommertour geplant und dabei auch Lebensmittelläden und Campingplätze und alles Mögliche eingeplant“. Seitdem auch seine Frau in Rente ist, fahren sie überall hin, wo es ihnen gefällt.

„Mit den Läden ist es in Deutschland immer recht einfach, im Ausland braucht man natürlich schon eine Richtung“, sagt Andreas Leß und berichtet von seinem Höhepunkt der diesjährigen Tour. „Die Fährfahrt von Turku (Finnland) bis nach Mariehamn auf Aland hat ungefähr fünfeinhalb Stunden gedauert. Eigentlich sind wir wegen der Umwelt gegen Kreuzfahrten, aber auf der Fähre gab es auf drei Decks Musik und wir hatten eine Kabine, das war schon sehr angenehm. Außerdem war die Aussicht von der Fähre auf die vielen verschiedenen Inseln sehr schön.“ Kornelia Leß hat es dagegen am besten in Schweden gefallen. „Die Leute dort sind unheimlich nett, und das Leben kommt viel entspannter rüber. Es war sehr angenehm dort. Auf Fahrradfahrer nehmen die Menschen in Schweden, aber auch in Dänemark und Finnland viel mehr Rücksicht als in Deutschland.“

Nur ein platter Reifen

Nach 53 Tagen im Sattel freut sich das Ehepaar rückblickend über „das Wetter, das größtenteils gehalten hat“. Große Pannen haben die Radler auf ihrer Tour zum Glück nicht erlebt. „Alles ist bemerkenswert glattgelaufen“, erinnert sich Andreas Leß und berichtet von nur einem platten Reifen. Kornelia Leß musste allerdings etwas aus dem Gepäck in Tschechien zurücklassen, denn „im Zelt war es mir nachts doch schon zu kalt. Ich habe mir dann einen dickeren Schlafsack kaufen müssen“.

Ihre erste gemeinsame Radtour absolvierte das Paar bereits 1985, damals hatte er keine Gangschaltung und sie nur eine Dreigangschaltung. Heute haben sie an ihren Fahrrädern sogenannte Marathon-Reifen. „Die sind dicker, da geht nicht einfach mal so eine Heftzwecke durch“, erklärt Andreas Leß. Ein Training geht ihren Touren nicht voraus. „Wir fahren jeden Tag Fahrrad, da müssen wir nicht noch zusätzlich trainieren“, sagt Kornelia Leß. Überlegungen für die nächste große Tour führen nach Spanien und Teneriffa. „Vielleicht klappt das ja noch diesen Herbst“, sagt Andreas Leß.

Das Ehepaar, das ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen kommt, möchte mit seinen Touren zeigen, dass Sport in jedem Alter möglich ist. „Wir wollen andere auch anregen, Sport zu machen, es müssen ja nicht gleich 5000 Kilometer sein“, sagt Andreas Leß und seine Frau Kornelia Leß ergänzt: „Ein bisschen Sport geht immer und tut einem auch immer gut.“

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