Kaiserslautern Nachspielzeit:

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Im Fußball scheint es ja zurzeit regelrecht in Mode zu kommen, aussichtslos in Rückstand zu geraten und dann doch noch irgendwie die Kurve zu bekommen. Nach diesem Strickmuster lief die Landesliga-Partie des TuS Hohenecken in Hüffelsheim ab. Noch immer „unerklärlich“ sei es für ihn, was in den ersten 18 Minuten abging, sagt der Hohenecker Trainer Bujar Gashi und fügt hinzu: „So was habe ich noch nicht erlebt.“ Nonstop fing sich sein Team in dieser kurzen Zeitspanne, in der in manchen Spielen erst die Abtastphase endet, vier Gegentreffer ein. Es hätten sogar noch zwei mehr sein können, sagt Gashi, dessen Schützlinge in diesem Spielabschnitt nur Spalier standen. Das Ganze fühlte sich für die Hohenecker ungefähr so an, wie für die Brasilianer das WM-Halbfinale gegen Deutschland. Umso erstaunlicher war dann, was sich im zweiten Durchgang tat. Nachdem Sergej Weiss spät – in der 64. Minute – auf 1:4 verkürzt hatte, folgte eine rasante Aufholjagd. Nach dem 2:4, 3:4 gelang Khan Akten in der vorletzten Minute mit einem Kopfballtreffer auch noch das 4:4. „Wäre das Spiel noch zwei, drei Minuten länger gegangen, hätten wir gewonnen“, so Gashi nach dem Achterbahnkick. Tore sind das A und O für einen Fußballstürmer. Er braucht sie für sich und seine Mannschaft. Marcel Heidenreich, der Stürmer des Bezirksligisten VfB Reichenbach, hat, was Tore anbetrifft, eine einfache Zielsetzung. Und zwar will er „pro Spiel ein Tor schießen“ und so am Ende jeder Saison auf satte 30 Treffer kommen. Von dieser Vorgabe ist er zuletzt im Spiel seiner Mannschaft bei der SG Jettenbach aber heftig abgewichen. Da traf er nicht einmal, sondern gleich fünfmal. Eine Trefferausbeute, die selbst für diesen Stürmer mit eingebauter Torschussgarantie etwas Außergewöhnliches war. „Fünf Tore in einem Spiel habe ich noch nie geschossen“, sagt der 27-Jährige, der sein Torfestival in der 13. Minute eröffnete. Aus einem Strafraumgetümmel heraus traf er zum 1:0, brachte dann noch zweimal per Rechtsschuss den Ball im Jettenbacher Kasten unter und konnte sich so nach etwas mehr als einer halben Stunde über einen blitzsauberen Hattrick freuen. Nachdem ihm sein Teamkollege Andy Bahr mit dem 4:0 dazwischengefunkt hatte, traf Heidenreich zum 5:0 und sorgte mit seinem fünften Treffer für den 7:4-Endstand. Ganz bitter. So lässt sich der Auftritt des abstiegsbedrohten FV Ramstein beim Tabellenführer Bundenthal beschreiben. Da trumpfen die Ramsteiner in der ersten Halbzeit spielerisch so stark auf, dass mancher Zuschauer schon Zweifel bekam, wer denn hier der Spitzenreiter und wer der Abstiegskandidat sei, zudem schießen sie auf fremdem Platz drei Tore und stehen am Ende doch mit leeren Händen da. Bitterer geht’s kaum. „Wir haben in der ersten Hälfte vier 100-prozentige Torchancen ausgelassen“, hadert Joachim Felka, der Trainer des FVR, mit der Abschlussschwäche der Seinen. Als Dominic Meyer die Ramsteiner nach einem schönen Angriff mit 1:0 in Führung schoss, hätte es eigentlich schon 3:0 für seine Mannschaft stehen müssen, so Joachim Felka. Ein verwandelter Foulelfmeter und ein Abstaubertor der Bundenthaler ließ die Felka-Schützlinge mit 1:2 in Rückstand geraten. Doch kurz vor der Pause war Stoßstürmer Meyer zum zweiten Mal zur Stelle, traf nach einer Ecke zum 2:2. Meyers Teamkollege Roman Cherdron sorgte beim Stand von 4:2 für Bundenthal mit dem Anschlusstreffer noch mal für Spannung, doch mehr sprang für die am Schluss bitter enttäuschten Ramsteiner nicht raus.

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