Kaiserslautern „Nicht auf einem 2:0 ausruhen“

Ausgleich in der neunten Minute: Melchisedec Yeboah vom 1. FC Kaiserslautern spielt Torwart Max Lud vom Karlsruher SC aus und tr
Ausgleich in der neunten Minute: Melchisedec Yeboah vom 1. FC Kaiserslautern spielt Torwart Max Lud vom Karlsruher SC aus und trifft zum 1:1.

Starke 40 Minuten legten am Samstag für die B-Junioren des 1. FC Kaiserslautern den Grundstein für einen 4:2 (3:1)-Erfolg im Testspiel gegen den Bundesligisten Karlsruher SC. Aufgrund der schwachen zweiten Hälfte hatte FCK-Coach Benjamin Glump jedoch am Ende gemischte Gefühle.

Mit einem Paukenschlag begann der auf dem Papier favorisierte KSC das Testspiel beim Regionalligisten: In der vierten Minute rollte über die linke Seite ein schneller Angriff des Bundesligisten, der FCK rannte nur hinterher, ehe auch Torhüter Elija Wohlgemuth nicht mehr entscheidend die Hereingabe vor Aaron Bisle klären konnte. Bisle schob ungehindert zum 1:0 ein. Keine fünf Minuten später folgte jedoch die passende Antwort des Regionalligisten: Nach langem Ball von Tom Handrich hinter die KSC-Abwehr startete Melchisedec Yeboah durch, schoss zwar erst den herausstürmenden Schlussmann Max Lud an, hatte jedoch Glück, dass der Ball wieder vor seine Füße kam. Er netzte platziert zum 1:1 ein. In der 15. Minute kam dann Christopher Wähling kurz nach seiner Einwechslung frei vor Wohlgemuth zum Kopfball, doch hielt der FCK-Schlussmann. Vier Minuten später klärte Elias Burkert eine Flanke des KSC in höchster Not. Danach übernahmen jedoch die Roten Teufel das Kommando, schickten Samet Güven mit einem langen Ball aus dem eigenen Strafraum auf die Reise, der allen davonsprintete und zum 2:1-Führungstreffer einschoss (23.). Die Glump-Elf ging nun beherzt und engagiert zu Werke und belohnte sich in der 32. Minute nach einem Eckstoß von Luca Lehr mit dem 3:1, den Handrich ins lange Eck köpfte. Marco Varivoda hatte dann kurz vor der Pause für den Gast zwei Chancen: Bei der ersten lag der Ball bereits im Tor (35.), doch entschied das Schiedsrichtergespann auf Abseits, ehe er seine zweite (36.) knapp am Pfosten vorbeischoss. In die zweite Hälfte gingen beide Mannschaften stark verändert, was die Attraktivität der Partie enorm schmälerte. Beim FCK war kein Zug mehr im Spiel, und der KSC presste nicht. So dauerte es 13 Minuten, ehe Aymen Chahloul nach einem weiteren langen Pass in die Spitze frei vor Max Lud auftauchte, den Ball am KSC-Schlussmann vorbeilegte und im Anschluss im Strafraum gefällt wurde. Die Pfeife blieb jedoch unter lautem Protest stumm. Das 4:1 folgte fünf Minuten später: Nach einer Ecke von Chahloul klärte Lud zwar den Ball aus dem Strafraum, doch kam er schnell zurück zu Ibrahim Karakus, der sich durchsetzte und vollstreckte (58.). Acht Minuten später zeigte Schiedsrichter Jan-Erik Breuer nach einem Foul von Karakus erst auf den Elfmeterpunkt im FCK-Strafraum, korrigierte dann jedoch auf Freistoß, den der KSC nicht nutzen konnte. In der 74. Minute profitierte Karlsruhe aber vom Ballverlust Karakus’ nach einem kurzen Abstoß, den Wähling zum 2:4 verwertete. Zwei Minuten vor dem Ende hatte dann Bela Varga seine Nerven nach einem taktischen Foul nicht unter Kontrolle, pöbelte mit seinem Gegenspieler weiter und kassierte dadurch Gelb und Gelb-Rot. „Ein Sieg ist immer schön, doch möchten wir das heute auch nicht überbewerten“, stellte Glump nach der Partie klar und ergänzte: „Es war heute wichtiger, dass jeder Spieler Spielzeit bekommen hat, um sie auch einmal auf Bundesliganiveau zu sehen.“ Mit der ersten Hälfte zeigte sich der Nachwuchscoach zufrieden. „Wir wollten heute auch den Jungs, die hinten dran sind, eine Chance geben, sich zu zeigen, denn nur durchs Training sich anzubieten, ist schwer“, weiß er, doch blieb diese Chance schlussendlich von vielen Akteuren in der zweiten Halbzeit ungenutzt. „In der zweiten Halbzeit war ein Abfall des Niveaus da. Das hätte ich so nicht erwartet“, ließ Glump durchblicken. „Da müssen wir noch hinkommen, dass man sich nicht auf einem 2:0 oder 3:0 ausruht!“ So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Wohlgemuth (41. Semar) - Pollok (41. Dogan), Saftig, Burkert (41. Varga), Lehr (41. Gibs) - Karakus, Handrich (41. Chahloul) - Esmaieli, Yeboah, Bosselman (41. Monteiro) - Güven (41. Diallo) Karlsruher SC: Lud - Allgeier (41. Westphal), Yumurtaoglu, Seemann (41. Bajusic), Trkulja, Demir (41. Breithaupt) - Bisle, Maliqi (41. Weißer), Bolay - Varivoda, Nagelbach (13. Wähling) Tore: 0:1 Bisle (4.), 1:1 Yeboah (9.), 2:1 Güven (23.), 3:1 Handrich (32.), 4:1 Karakus (58.), 4:2 Wähling (74.) - Gelb-Rote Karte: Varga (78./wiederholtes Foulspiel) - Zuschauer: 30 - Schiedsrichter: Breuer (Ellweiler).

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