Kaiserslautern Noch sechs Spiele bis Berlin

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Kaiserslautern. Der Traum vom Pokalcoup hat sich für den SV Morlautern mit dem Erreichen des Verbandspokalfinales gegen Wormatia Worms erfüllt. Die Live-Fernsehübertragung am 25. Mai, am Finaltag der Amateure, ist sicher. Ein Erfolg gegen Worms an Christi Himmelfahrt, und die ganz große Überraschung wäre perfekt: der Einzug in die DFB-Pokal-Hauptrunde.

Die erste Etappe, das Halbfinale am Samstag gegen den Oberliga-Konkurrenten SV Gonsenheim, war wie erwartet ein hartes Stück Arbeit. Aufgrund seiner klareren Chancen löste die Mannschaft von Trainer Karl-Heinz Halter aber absolut verdient das Endspielticket. Fair, sachlich und unaufgeregt analysierte der junge Gästetrainer Babak Keyhanfar die umkämpfte Partie und wünschte Karl-Heinz Halter alles Gute fürs Finale. Seine Mannschaft habe nur schwer in die Partie gefunden. „Morlautern hat gleich enorm Druck gemacht“, so der 31-jährige Gästecoach. Die fast logische Konsequenz der Morlauterer Druckphase war der Führungstreffer durch den von Viktoria Griesheim an den Kieferberg gewechselten US-Amerikaner Kevin Olali (15.). Sehenswert die Vorarbeit von Andre Sasse, der den Kopfballtreffer mit butterweicher Flanke vorbereitete. Morlautern beherrschte die erste halbe Stunde klar und agierte dabei im Spiel nach vorne sehr variabel. Florian Bicking und Andre Sasse tauschten oft die Seiten. Kapitän Maurice Roth ließ sich für den Spielaufbau zurückfallen, dabei agierte Morlautern mehrmals mit Dreierkette. Daniel Haag legte die langen Bälle oft mit dem Kopf ab und war selbst torgefährlich. Einmal mit einem 30-Meter-Kracher (18.). Bei einer Freistoß-Flanke von Maurice Roth dann per Kopf (19.). „Daniel Haag lässt sich in der Oberliga nur schwer verteidigen“, lobte der Gästetrainer den SVM-Hünen, der am Samstag einen Sahnetag erwischte. Dazu blockte der im ersten Abschnitt überragende Mittelfeldspieler im eigenen Strafraum eine gute Schusschance der Gäste (43.). Nach dem überraschenden Ausgleich der Gäste durch einen Foulelfmeter (51.) waren die Schwarz-Gelben wieder am Drücker. Florian Bicking (53./54 ), dabei einmal aus Abseits-Position, hatte die Führung zweimal auf dem Fuß. Der enorm viel arbeitende Kevin Olali scheiterte nach Sasse-Pass am Gästetorwart (57.). Mitte der zweiten Hälfte wurde der Pokalkampf zusehends hektischer. Gonsenheim war gleichwertig und schlug sich dann durch kapitale Defensivschnitzer fast selbst. Einen Blackout eines Mainzer Innenverteidigers bestrafte Sasse eiskalt mit dem 2:1 (79.). Olali nutzte ein Missverständnis in der Abwehr zum 3:1-Endstand (88.). Morlauterns Trainer Karl-Heinz Halter sieht seine Elf in einem Lernprozess. „Die Mannschaft hat in der Negativserie der Oberliga begriffen, dass es so nicht weitergeht. Über Kampf, Biss und Aggressivität gegen Pfeddersheim und Hauenstein sind wir wieder reingekommen. Gegen Völklingen haben wir dann richtig guten Fußball gezeigt.“ Nur mit dieser Einstellung gehe es. Halter ist „stolz auf das, was hier in acht Jahren entstanden ist“, zeigte sich aber enttäuscht von der Publikumsresonanz. „Das Halbfinale heute hätte mehr als 400 Zuschauer verdient.“ Halter zu den Finalchancen: „Der Regionalligist ist Favorit, wird wahrscheinlich von zehn Spielen sieben oder acht gegen uns gewinnen. Aber wir haben eine Chance, werden im Mai alles geben.“

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