Kaiserslautern Olga Petrova und Stefanie Schmoll lesen im Stadtmuseum ukrainische Lyrik

Olga Petrova (links) las aktuelle und historische Texte aus der Ukraine in ihrer Muttersprache, Stefanie Schmoll die Übersetzung
Olga Petrova (links) las aktuelle und historische Texte aus der Ukraine in ihrer Muttersprache, Stefanie Schmoll die Übersetzungen.

Im Rahmen der weltweiten Lesungen ukrainischer Literatur, zu denen das internationale Literaturfestival Berlin in Kooperation mit der Frankfurter Buchmesse am Dienstag eingeladen hatte, lasen Olga Petrova und Stefanie Schmoll am Nachmittag im Stadtmuseum vor kleinem Publikum ukrainische Lyrik.

Symbolisch signalisierte ein Strauß mit Sonnenblumen und Enzian ähnlichen Blüten die Landesfarben der Ukraine neben dem Lesetisch im Theodor-Zink-Museum. Olga Petrova, Mutter zweier Töchter, die eine Grundschule und das Hohenstaufen-Gymnasium besuchen, flüchtete im Februar aus Butscha, einer Stadt nördlich von Kiew, nach Deutschland. Die ehemalige Leiterin eines Kindergartens hat zwischenzeitlich in Kaiserslautern eine Bleibe gefunden.

Für die Lesung hatte sie sechs Gedichte historischer und zeitgenössischer Lyrik aus ihrer Heimat ausgewählt. Von wegen, der Dichter sei ein Niemand, „Dichter sind Biografen des Volkes und dessen Geschichte wiegt schwer“, las Olga Petrova in ihrer Muttersprache. Die jeweils deutsche Fassung der Gedichte trug Stefanie Schmoll, Mitglied der Lauterer Autorengruppe, vor.

Eine Hommage an ihre Heimat

Vom Leid, das den Menschen in der Ukraine in vielen Jahren widerfahren ist, war die Rede, aber auch von der Hoffnung auf ein besseres Leben. „Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, mein Lied soll im Unglück ertönen. Auch hoffnungslos hoff ich im Leben“, heißt es in einem Gedicht. Eine Hommage an ihre Heimat erklang in einem Text von Volodymyr Sosyura, „Liebe die Ukraine wie die Sonne sie liebt“. Ein Land, das man in Momenten des Frohsinns, aber auch der Trauer, „wenn Waffen das Feuer eröffnen“, lieben muss.

Lobpreis, Patriotismus und Leidenschaft konnte man den Texten entnehmen, die Olga Petrova jeweils zweimal im Wechsel mit der deutschen Fassung in ihrer Muttersprache vortrug. Dem Klang der Muttersprache konnte man die persönliche Wertschätzung ihrer ukrainischen Heimat vernehmen. Für Eva Paula Pick von der Autorengruppe Kaiserslautern war es „spannend“, die Texte über Hoffnung, Liebe und ein besseres Leben in ukrainischer Sprache zu hören.

Zu der Kurzlesung hatte die Autorengruppe Kaiserslautern, die Buchhandlung Blaue Blume, das Stadtmuseum Kaiserslautern und die Pfalzbibliothek eingeladen.

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