Kaiserslautern Pfarrei Heiliger Martin: Gemeindereferentin Marlies Gehrlein wird verabschiedet

Am Sonntag wird Marlies Gehrlein, die Gemeindereferentin der Pfarrei Heiliger Martin, verabschiedet.
Am Sonntag wird Marlies Gehrlein, die Gemeindereferentin der Pfarrei Heiliger Martin, verabschiedet.

20 Jahre lang begann die Arbeitswoche für Marlies Gehrlein morgens mit einer Flötenstunde und endete am Freitag mit einer Chorprobe im Vokalensemble Otmar Buch in Alsenborn. Musik als Lebenselixier wünscht sie sich auch für die nächsten Jahre. In wenigen Tagen geht für sie eine erfüllte Zeit als Gemeindereferentin der Pfarrei Heiliger Martin zu Ende.

Als das Bistum Speyer 2011 mit ihren Projektpfarreien begann, die Pfarreienlandschaft neu zu ordnen, wurde Gehrlein, zuvor Gemeindereferentin der Pfarreiengemeinschaft Enkenbach-Alsenborn, Mehlingen und Hochspeyer, der Pfarrei Heiliger Martin zugeteilt.

An Herausforderungen mangelte es in der neu gebildeten Projektpfarrei mit sechs Gemeinden und 11.000 Katholiken nicht. Andreas Keller, der Leitende Pfarrer, übertrug ihr die Koordination zur Vorbereitung der Erstkommunion. Eine Aufgabe, der die studierte Religionspädagogin aus Oberschwaben gerne nachkam. Jugendarbeit, Frauenfrühstück, Gestaltung ökumenischer Gottesdienste und Andachten in Altenheimen bereicherten ihr Tätigkeitsfeld. Bei ihrer Arbeit profitiert hat Gehrlein von der guten technischen Ausstattung der Pfarrei Heiliger Martin mit Kommunikationsmitteln. „Eine große Arbeitserleichterung“, schwört sie auf Open Xchange.

Kirche ist eine große Kraftquelle

„Ins Wasser geworfen“ wurde sie, als sie mit Beerdigungen beauftragt wurde. „Eine Sache, die ich nicht gelernt habe. Das war ursprünglich in meinem Berufsbild nicht vorgesehen.“ Heute sind Beerdigungen Teil ihres Berufes. Wichtig ist ihr das Gespräch mit den Angehörigen von Verstorbenen. Sich um die Trauernden zu kümmern, sei ein Akt der Nächstenliebe, ein urchristliches Element. Auch wenn sich Kirchenaustritte in vergangenen Jahren gehäuft, Mitglieder sich innerlich verabschiedet haben, Taufen rückläufig sind und Gehrlein oft über ihre Kirche geweint hat, sind ihr Religion, Glaube und Kirche eine große Kraftquelle. „Kirche muss sich verändern, es liegt vieles im Argen“, sagt sie und baut auf gute Leute in der Kirche. „Kirche wird kleiner werden. Nur so kann Neues entstehen.“ Dass sich auf ihre Stelle bislang niemand beworben hat, tut ihr leid.

Ehrenamtlich will sich Gehrlein weiterhin bei Gottesdiensten und in der Frauenarbeit engagieren. Im Festgottesdienst zur Martinskerwe, am Sonntag, 11 Uhr, wird die Gemeindereferentin in der Martinskirche offiziell verabschiedet.

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