Kaiserslautern Pokaltriumph dank Mister 100 Prozent

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Der HSG Eckbachtal ist am Samstag im Kampf um den Pfälzer Handballpokal ein Paukenschlag gelungen. Im Viertelfinale warf die Spielgemeinschaft in eigener Halle den haushohen Favoriten TuS Dansenberg aus dem Rennen – in überragender Manier. Mit 42:29 (21:8) zog das Team wie im Vorjahr ins Final Four ein. Auch die MSG TSG/1. FC Kaiserslautern schaffte den Sprung – mit einem 28:21-Sieg über die klassenhöhere HR Göllheim/Eisenberg.

Dansenbergs Coach Jürgen Hartz sprach von einer „ernüchternden Niederlage“. Seinem Team stellte er kein gutes Zeugnis aus. In der Oberliga rangiert der TuS mit 27:7 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz, Eckbachtal (2:32) ist Schlusslicht. Gerade mal eine Woche zuvor waren beide Mannschaften in der Liga aufeinandergetroffen. „Es ist unglaublich. Da haben wir noch mit 14 Toren Unterschied gewonnen, jetzt im Pokal mit 13 verloren“, haderte Hartz, der aber eingestand: „Eckbachtal war heute das bessere Team.“ Er suchte nach Ursachen: „Wir haben uns wie gewohnt konzentriert auf das Spiel vorbereitet und den Gegner nicht unterschätzt.“ Auch, dass nicht mit Harz gespielt wurde, dürfe nicht als Ausrede gelten, so der Trainer. Eckbachtal ging ungewöhnlich couragiert in die Begegnung und führte dank des vor Spiellaune sprühenden Mohamed Subab nach fünf Minuten mit 6:3. Dansenberg zeigte sich vom Geschehen unberührt und gestattete den Gastgebern weiterhin ihr munteres Spiel. Nach elf Minuten stand es 11:5, und Jürgen Hartz nahm die erste Auszeit. Doch seine Ansprache blieb ohne nennenswerte Auswirkungen. Im Gegenteil: Dansenberg spielte nahezu teilnahmslos weiter und ging mit einem Rückstand von 13 Toren (21:8) in die Halbzeitpause. Wer in der zweiten Spielhälfte eine furiose Dansenberger Aufholjagd erwartet hatte, sah sich getäuscht. Die Gäste stellten lediglich ihre Abwehr auf ein 3:3-System um – und hatten damit nur wenig Erfolg, weil Eckbachtal reagierte und die Begegnung fortan richtig dominierte. Sobald der TuS doch einmal zum Zug kam, war der starke HSG-Keeper Tobias Häuselmann zur Stelle. Die Gastgeber führten Dansenberg regelrecht vor und lagen zeitweise mit 16 Treffern vorn (37:21). Der Oberliga-Dritte war nicht mehr in der Lage, Akzente zu setzen. „Das heutige Spiel war das Spiegelbild von der Partie am vergangenen Wochenende – nur mit vertauschten Rollen“, meinte HSG-Trainer Peter Baumann. „Wir haben von Anfang an Druck gemacht und sind schnell in Führung gegangen.“ Danach habe seine Mannschaft konzentriert weitergespielt und immer gut reagiert. „Bei allen meinen Spielern hat heute die Einstellung gestimmt. Man konnte sehen, was herauskommt, wenn alle am gleichen Strang ziehen.“ Unter dem Jubel ihrer Anhänger hat die Lauterer Verbandsligamannschaft MSG TSG/1. FC Kaiserslautern am Sonntag in der Barbarossahalle den Sprung ins Halbfinale geschafft. Sie besiegte die HR Göllheim/Eisenberg mit 28:21 (14:8). Es war eine Demonstration der Stärke gegen einen höherklassigen Gegner. Von Anbeginn an zeigte die MSG in diesem Pokalmatch ihre Entschlossenheit und ihren Siegeswillen gegen das in der Pfalzliga spielende Gästeteam. Die Lauterer legten einen fulminanten Start hin und zogen schnell auf 6:1 davon. Drei dieser Treffer erzielte Nils Bechtel, der in dieser frühen Phase der Partie schon unterstrich, dass er einen großen Tag erwischt hatte. Ihrem Gegner schien die MSG mit ihrer kämpferischen und von großem Einsatz geprägten Spielweise den Schneid abgekauft zu haben. Das HR-Team spielte verunsichert, produzierte viele Fehler im Passspiel, und im Abschluss mangelte es ihm an Effektivität. Ihre beste Zeit hatten die Gäste von der 17. bis 20. Minute, als sie drei Tore in Folge erzielten und bis auf 8:9 herankamen. Doch dieses kurze Aufbäumen fand mit Dominik Blauths Treffer zum 10:8 ein Ende. In der Folge legte die MSG noch vier Tore nach. So sorgte Nils Bechtel in der Schlussminute der ersten Halbzeit mit einem verwandelten Siebenmeter für das 14:8. Auch nach dem Seitenwechsel war Bechtel der herausragende Werfer seines Teams. Insgesamt 15-mal warf er den Ball ins gegnerische Tor. Neun mal trat er zum Siebenmeter an, neunmal traf er und war damit Mister 100 Prozent. „So kennen wir den Nils“, kommentierte nach der Partie der Trainer der MSG, Harald Jungmann, Bechtels Trefferquote. Stark in Szene setzte sich auch Dennis Reis bei seinen drei Treffern, die er nach Tempogegenstößen erzielte. Auszeichnen konnte sich auch Keeper Timo Neumann, der in der 35. Minute einen Siebenmeter abwehrte und danach mit zahlreichen Paraden glänzte. In der zweiten Halbzeit wurde die Überlegenheit der Heimmannschaft noch größer. Zweitweise führte sie mit neun Toren Vorsprung. Den Schlusspunkt setzte Thomas Keilhauer mit seinem Treffer zum 28:21-Endstand. „Dass wir so hoch gewinnen würden, hätte ich nicht gedacht“, bemerkte Trainer Jungmann nach diesem begeisternden Pokalerfolg, mit dem sein Team das Ticket für das am 28. März in Haßloch stattfindende Final Four löste. „Die Mannschaft hat ihre Pokalqualitäten gezeigt“, sagte Gerhard Hirsch, der Leiter der Handball-Abteilung der TSG Kaiserslautern, und war mächtig stolz darauf, dass es die MSG ist, die die Lauterer Farben in der Runde der letzten Vier vertreten wird. (ait/pkn)

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