Kaiserslautern Ruhe und Wald sind Kapital

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„Der Balkon von Kaiserslautern“ wird Dansenberg auch genannt. Ortsvorsteher Franz Rheinheimer liebt die ländliche Idylle des Kaiserslauterer Stadtteils, weiß aber auch um die infrastrukturellen Probleme.

Der Besucher kann den idyllischen Ort Dansenberg kaum verfehlen, denn schon von Weitem ragt der 133 Meter hohe Fernmeldeturm in den Himmel. „Der wird im Volksmund Schlakel genannt“, weiß Ortsvorsteher Franz Rheinheimer. Dansenberg, der „Balkon von Kaiserslautern“, ist seit 1969 als Stadtteil eingemeindet und zählt momentan etwa 2750 Einwohner. „Wir haben keine Grundversorgung von Nahrungsmitteln mehr“, räumt Rheinheimer ein. Die Leute fänden jedoch Güter des täglichen Bedarfs in der Kernstadt, die bequem mit Bussen zu erreichen sei. Die Wege zu den Bushaltestellen seien kurz. „Das ist sogar einfacher als in der Vergangenheit, als man zum Einkaufen von der Brunnenstraße in die Ortsmitte laufen musste.“ Darüber hinaus bieten die zwei Backwaren-Verkaufsstellen ein kleines Sortiment an Waren an und in gewissen Abständen werden die Bürger von fliegenden Händlern mit Obst, Gemüse und Wurstwaren beliefert. „Die Nahversorgung ist nicht mehr so, wie wir sie früher gewohnt waren“, bedauert Rheinheimer. „Es fehlt einfach der Treffpunkt, wo man den Nachbarn trifft und ein Schwätzchen hält.“ Die gesundheitliche Versorgung wird durch einen Allgemeinmediziner, zwei Zahnärzte und eine Apotheke abgedeckt. „Uns geht es relativ gut, im Gegensatz zu anderen Bundesländern, die händeringend Ärzte suchen. Wir jammern zwar, aber wir jammern auf hohem Niveau.“ Zwei Gasthäuser, darunter ein Hotel, bieten Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten für Touristen. „Durch die Nähe der Technischen Universität wohnen viele Professoren und Studenten im Ortsbezirk, die auf eine schnelle und stabile Internet-Leitung angewiesen sind.“ Momentan werde das Glasfasernetz massiv ausgebaut, so dass Dansenberg auch hier zukunftsweisend ausgerichtet sei. Im Zug der wiederkehrenden Beiträge des Vierjahres-Ausbauprogramms sollen, von 2018 bis 2021, die maroden Straßen in Dansenberg von Grund auf erneuert werden. Noch in diesem Jahr ist geplant, die Friedhofshalle seitlich zu überdachen. Als Sackgassenort hat Dansenberg keinen Durchgangsverkehr. „Darauf sind wir sehr stolz“, betont der Ortsvorsteher. „Das ist die Kehrseite der Medaille. Wir leben in einem Bergdorf, wie es Kaiserslauterns Altbürgermeister Deubig einmal formuliert hat, und sind umgeben vom Wald.“ Gerade das mache den Reiz des kleinen Örtchens aus. „Im Gegensatz zu größeren Städten haben wir anderes Kapital – unsere Ruhe und unseren Wald.“ |gem

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