Kaiserslautern Rund 1000 Starter trotzen beim Lebenslauf der Hitze

Von der Tartanbahn im Schulzentrum Süd ging es für die Läuferinnen und Läufer des Lautrer Lebenslaufes in den vielleicht etwas k
Von der Tartanbahn im Schulzentrum Süd ging es für die Läuferinnen und Läufer des Lautrer Lebenslaufes in den vielleicht etwas kühleren Wald.

Temperaturen jenseits der 30 Grad konnten die Starter beim Lautrer Lebenslauf am Sonntag nicht davon abhalten, für den guten Zweck auf die Strecke zu gehen. Gemeinsam schnürten sie die Schuhe für den Kampf gegen den Krebs.

Die Luft steht, Schweißperlen rinnen, Freude strömt! Rund 1000 Läuferinnen und Läufer, darunter etwa 100 Kinder und nicht zuletzt Abdul im Rollstuhl, lassen sich von einem unnachgiebigen Spätsommer und seinen hohen Temperaturen wenig beeindrucken, sie wollen unbedingt auf die Strecke und dabei Gutes tun. Ein letzter Blick auf die Laufschuhe. Passt. Die Startnummer sitzt, die eigene Stoppuhr wartet auf das „Go“. Hartmut Link, Vorsitzender des Fördervereins „Mama/Papa hat Krebs“, und Kaiserslauterns Oberbürgermeisterin Beate Kimmel starten das riesige Feld, sprechen zuvor davon, dass der Lautrer Lebenslauf aus der Stadt nicht mehr wegzudenken sei und dass die Unterstützung von jedem einzelnen, von den Firmen und vor allem von den vielen Vereinen grandios sei. Was da passiere, sei ein „fulminantes Stück Sportereignis“.

„Verloren hat nur, wer im Bett geblieben ist“

Die Starter im vorderen Bereich drücken die Knöpfe ihrer Uhren, spurten los, hinten schließen sich andere ganz entspannt an. „Wir haben doch Zeit“, ist da zu hören. Für alle geht es einmal über die Sportbahn am Schulzentrum Süd, dann wartet der nahe Wald und dort womöglich ein klein wenig mehr Frische. Das mit der Stoppuhr tut eigentlich gar nichts zur Sache. Hier gewinnt jeder Starter und jede Starterin – und vor allem gewinnen an Krebs erkrankte Menschen und deren Familien. Für sie sind die Läufer unterwegs, die Kleinen auf einem verlängerten Kilometer-Kurs, für alle anderen geht es über fünf oder zehn Kilometer. „Sieger sind wir alle. Verlierer sind die, die heute früh im Bett geblieben sind“, bringt es Tobias Wiesemann, Moderator der Veranstaltung, auf den Punkt. Beim Lautrer Lebenslauf gehe es tatsächlich darum, für andere einzustehen und durch Sport auf sich selbst zu achten.

Über 60 gespendete Kuchen warten im Ziel

Bereits zum 19. Mal steht der Verein „Mama/Papa hat Krebs“ gemeinsam mit der Running-Abteilung des FCK hinter dem Lautrer Lebenslauf, der sich in all den Jahren sichtlich zu einem Familienerlebnis entwickelt hat. Es wird aber auch einiges geboten. Von der Hüpfburg über Musik und Tombola bis hin zum Verkauf kreativer Handarbeiten – und dann dieses Kuchenbuffet! „Wir haben über 60 gespendete Kuchen“, sagt Eva Estornell-Borrull vom Vorstand des Fördervereins. Sie freut sich darüber, dass bei der Veranstaltung wirklich jedes Rädchen ineinandergreife und dass das Engagement für Menschen, die mit Krebs kämpfen, und deren Familien ungebrochen sei.

„Team Ralf“ feiert den Sieg über den Krebs

Wer geht da nicht alles auf die Strecke! Die einen wollen einfach helfen, weil sie es können und gesund sind. Andere haben beim Lauf eine ganz besondere Person im Blick, die erkrankt ist oder gar den Kampf verloren hat. Auf bunten Wimpeln, aufgehängt an einer Wäscheleine entlang des Weges zum Start, springen einem Namen, Herzen und Hoffnungen ins Auge. Andere feiern mit dem Lauf den Sieg über den Krebs, so wie das rund 15-köpfige „Team Ralf“. So steht es auf den T-Shirts, und Julian Klein erklärt, dass sein Papa den Krebs besiegt hat und seine Familie ihn mit dem gemeinsamen Lauf überraschen will. Dass sie mit dem Startgeld „Mama/Papa hat Krebs“ unterstützen, kommt an dem Tag als Bereicherung dazu. Andere wie Jennifer Höning, Bewegungsmanagerin der Stadt Kaiserslautern, die weiß, wie wichtig Bewegung für die eigene Gesundheit ist, ist als Vorbild dabei und hat gleich auch ihre sechsjährige Tochter mitgebracht, die den Kinderlauf souverän wie all die anderen Kinder unter viel Jubel und Applaus beendet. Applaus hat nicht zuletzt auch „Benni Flizz“, das Maskottchen der Veranstaltung, verdient – oder besser Sebastian Hattig, der sich im Inneren des großen Maskottchens befindet. Er flankiert die Starts und die Zieleinläufe, posiert für Fotos, ist beim gemeinsamen Aufwärmen vor dem Start aktiv, ein bisschen jedenfalls. Da schwitzen alle anderen ja bereits ohne solch ein mächtiges Kostüm.

Die Temperaturen schrauben sich immer weiter nach oben. Na und? Was ist schon ein bisschen Hitze im Vergleich zu einem Kampf gegen den Krebs! Diesen Gedanken hatten beim diesjährigen Lautrer Lebenslauf mit rund 1000 Läufern gewaltig viele. Sie alle haben mit ihrem Startgeld den Verein „Mama/Papa hat Krebs“ und sein Wirken unterstützt. Wer den Lauf verpasst hat: Die 20. Ausgabe wird im nächsten Jahr gestartet.

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