Kaiserslautern Sorgen um Nahversorgung und ÖPNV treiben Bürger um

Mit Bürgern in Siegelbach auf Achse: das Team des Referats Stadtentwicklung.
Mit Bürgern in Siegelbach auf Achse: das Team des Referats Stadtentwicklung.

Zahlreiche Bürger haben an Begehungen in den Ortsbezirken teilgenommen, um Vorschläge für das neue Stadtentwicklungskonzept zu machen. Nach Angaben der Stadtverwaltung gab es viele positive Rückmeldungen zur Lebensqualität. Die Menschen leben gerne am Stadtrand, schätzen die eher dörfliche Umgebung. Die Bewohner haben aber auch Ängste.

In fast allen Ortsbezirken besteht die Sorge, dass die letzten noch vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten sowie Arztpraxen oder Apotheken entfallen. Der Wunsch nach einer besseren Bus- und Radwegeanbindung in die Kernstadt war vielerorts Thema.

Angst vor Starkregen in Erlenbach

In Dansenberg wurde der Wunsch geäußert, die beiden Gemeindehäuser und den angrenzenden Platz zu erhalten. Die Teilnehmer im Einsiedlerhof wiesen mehrfach darauf hin, dass der Lärm im Ort, verursacht durch Autos und Laster, Bahnverkehr, Flugzeuge und die Produktion einiger Betriebe ein großes Problem darstelle. Gewünscht wird ein barrierefreier Zugang zum Bahnhaltepunkt und eine Erweiterung des Spielplatzes in der Straße „Alte Ziegelei“. In Erfenbach besteht die Hoffnung auf eine bessere Fahrradanbindung nach Otterbach zu den Einkaufsmärkten. Auch eine Neugestaltung der Plätze und des ehemaligen Friedhofs in Erfenbach stehen auf der Prioritätenliste weit oben. Ein Thema, das die Erlenbacher bewegt, ist die Starkregenproblematik. Hier wird vorgeschlagen, das Wasser abzuleiten, ehe es in den Ort fließt. In diesem Zusammenhang wird eine Erweiterung des Wohngebiets „Husarenäcker“ kritisch gesehen.

Im Ortsbezirk Erzhütten/Wiesenthalerhof wird die Umgestaltung der Kurve vor der Grundschule in der Erzhütter Straße vorgeschlagen. In dieser Straße wurde auch der teilweise zu schnelle Verkehr als Problem genannt. Im Rahmen der geplanten Erneuerung der Erzhütter Straße erhofft man sich die Entsiegelung von Flächen. Als sehr positiv wurde der umliegende Wald als Naherholungsmöglichkeit gelobt.

In Hohenecken wurde für die Parkflächen vor der Burgherrenhalle eine zusätzliche Nutzung für Veranstaltungen vorgeschlagen. Eine Idee ist, das Areal als Ortskern zu entwickeln. Ein wichtiges Thema in Hohenecken ist die B 270 und das damit verbundene hohe Verkehrsaufkommen. Hier besteht der Wunsch, dass vorliegende Ideen konkretisiert und umgesetzt werden. Positiv werden die umliegenden Waldflächen bewertet

Geldautomat und Gaststätte fehlen

Ein in Mölschbach mehrfach angesprochenes Thema ist die Intensivierung der Begrünung im Ort, um Hitze zu reduzieren. Ergänzend zu dem Dorfladen sollten wieder ein Geldautomat oder eine Gaststätte für die Einwohner zur Verfügung stehen. In Mölschbach ist, wie in anderen Orten auch, ein Rückgang von Bestattungen auf dem Friedhof zu sehen. Dadurch sind freie Areale entstanden, die einer Umnutzung, etwa als Park, zugeführt werden sollten.

In Morlautern übten die Bürger Kritik an den Neubaugebieten. Hier werden insbesondere durch parkende Autos Beeinträchtigungen befürchtet. Durch die Neubaugebiete würden viele „neue“ Menschen in den Ort ziehen, die sich oftmals nicht am Dorfleben beteiligten, wodurch der Zusammenhalt schwinde, hieß es. Kita und Grundschule stießen an ihre Grenzen. Gewünscht werden Wohnangebote für ältere Menschen wie etwa ein Nils-Projekt.

Lob für Vereinsarbeit in Siegelbach

Die Siegelbacher wünschen sich die Schließung eines Teilstücks der Straße „Auf der Brücke“ für den Autoverkehr und einen Ausbau für den Fußgänger- und Radverkehr. Auch solle die Kästenbergstraße zur Fahrradstraße werden. Zudem seien vor allem im Ortskern zu schmale Gehwege vorhanden, die für die Nutzung mit Rollatoren und Kinderwagen nicht geeignet seien. Die Zukunft des Schulstandorts in der Finkenstraße wurde, ebenso wie die Überlegungen zu einer zukünftigen Nutzung des Kirchengeländes „Am Wäldchen“, angesprochen. Die geplante Freiflächen-Photovoltaikanlage am Ortsausgang von Siegelbach wurde thematisiert. Positiv hervorgehoben wurde von allen die Vereinsarbeit in Siegelbach.

Die Anregungen aus den Ortsbegehungen werden in das neue Stadtentwicklungskonzept einfließen. Es dient als strategisches Planungsinstrument, um die künftige städtebauliche Entwicklung für Kaiserslautern in den nächsten zehn bis 15 Jahren zu steuern. Infos unter: www.kaiserslautern.de/insek.

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