Kaiserslautern Stadt ändert Öffnungszeiten der Lautrer Freibäder

Ab nächster Woche hat die Waschmühle nur noch von Freitag bis Sonntag ab 8 Uhr geöffnet – nicht mehr wie bislang an sechs Tagen
Ab nächster Woche hat die Waschmühle nur noch von Freitag bis Sonntag ab 8 Uhr geöffnet – nicht mehr wie bislang an sechs Tagen pro Woche.

Jetzt also doch, der von einer Seite geforderte Kompromiss? Wie die Stadt am Mittwoch ankündigt, will sie ab Montag die Eintrittszeiten ihrer Schwimmbäder anpassen: Das Warmfreibad wird demnach öfter schon um 8 Uhr aufschließen – während der „Wesch“ die Stunden gekürzt werden. In der Debatte um die beiden Freibäder stimmt das die einen sanft. Andere hingegen reagieren mit Unverständnis.

Horst Meisenheimer sagt, er müsse sich doch wirklich wundern. Mit sechs Wochen Verspätung geöffnet, Ticketpreise erhöht – und jetzt die nächste schlechte Nachricht, in diesem Sommer der Rückschläge? „So eine Entscheidung liegt jenseits von Gut und Böse“, sagt Meisenheimer, der Vorsitzende der Freunde der Waschmühle. „Wie die Stadt zu dem Ergebnis kommt, ist nicht nachvollziehbar.“ Nach dringend nötigen Bauarbeiten war das größere der beiden Lautrer Freibäder erst am 29. Juni in die Saison gestartet. Und nun, moniert Meisenheimer, müssen sich die Gäste auf weitere Einschränkungen gefasst machen.

Waschmühle öffnet nur noch dreimal ab 8 Uhr

Ab Montag also, dem 26. August, stellt die Verwaltung die Öffnungszeiten der beliebten „Wesch“ um: Während die Anlage am Morlautrer Ortsrand dann nur noch von Freitag bis Sonntag statt sechsmal pro Woche um 8 Uhr aufschließt, bleiben die Tore an den restlichen Tagen bis 12 Uhr verriegelt – und zwar zugunsten des Warmfreibads. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die das Rathaus am Mittwochmittag verschickt hat.

Seit Juli hatte die Stadt an der Entersweilerstraße die Zeiten drosseln müssen – wegen anhaltender Personalausfälle, so hieß es. Außer dienstags können die Besucher des Warmfreibads erst ab der Mittagszeit ins Becken springen. Nun jedoch werden die Änderungen teilweise aufgehoben: Von Dienstag bis Donnerstag soll das Bad um 8 Uhr öffnen – unverändert bleiben die Uhrzeiten von Freitag bis Montag. Beide Schwimmbäder schließen täglich um 20 Uhr. Wie die Pressestelle informiert, liege dem Entschluss der „Rückgang der nächtlichen Außentemperatur“ zugrunde. In der Waschmühle kühle das Wasser ab, schreibt sie. Man wolle deshalb auch das beheizte Warmfreibad schon früh morgens nutzen.

Das Lautrer Warmfreibad.
Das Lautrer Warmfreibad.

Bei den einen, wie Horst Meisenheimer, ruft der Vorgang hörbar Unverständnis hervor. Bei anderen hingegen dürfte er die Gemüter beruhigen: Am Samstag erst hatte die RHEINPFALZ über den Frust einiger Senioren aus dem Warmfreibad berichtet – sie hatten beklagt, als Frühschwimmer seit Wochen benachteiligt zu werden.

„Regelung völlig in Ordnung“, sagt Wiesemann

Anja Pfeiffer, Kaiserslauterns Sozialdezernentin, bedauerte im Gespräch zwar die durch Engpässe provozierte Situation. Ihre Entscheidung aber verteidigte sie: Die Waschmühle dürfe nicht wieder belastet werden, hieß es. Nun also doch der Eingriff.

Der Vorsitzende der Initiative Warmfreibad, Tobias Wiesemann, ist darüber „jetzt erst einmal dankbar“, sagt er am Mittwoch. „So eine Regelung geht völlig in Ordnung. Wenn es nachts kühler wird, ist es sinnvoll, das Warmfreibad früher zu öffnen“, meint Wiesemann. Schade bloß, sagt er, dass die Verwaltung das Wochenende nicht besser aufgeteilt habe. Aber immerhin habe die Stadtpolitik reagiert.

Über die „Halbwertszeit politischer Aussagen“ hingegen wolle sich Horst Meisenheimer gar erst auslassen. Nur eines: Dass das Rathaus, nach all den Schlägen für die Waschmühle, plötzlich mit so einem Entschluss aufwartet – „das verstehe ich nicht“.

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