Kaiserslautern Stadt und Landkreis richten gemeinsame Fieber-Ambulanz ein – „Wie beim Drive In“

Als möglicher Standort für ein Corona-Testcenter ist der Wertstoffhof im Stadtteil Erfenbach im Gespräch. Bereits Mitte kommende
Als möglicher Standort für ein Corona-Testcenter ist der Wertstoffhof im Stadtteil Erfenbach im Gespräch. Bereits Mitte kommender Wochen sollen dort die ersten Abstriche genommen werden.

Um die Hausärzte zu entlasten und in kurzer Zeit mehr Menschen testen zu können, richten Stadt und Landkreis Kaiserslautern bis Mitte nächster Woche ein gemeinsames Corona-Testcenter ein. Dort sollen täglich bei bis zu 200 Verdachtsfällen Abstriche entnommen werden.

„Wir folgen damit dem Beispiel anderer Städte“, sagte Beigeordneter Peter Kiefer, der am Freitagvormittag das Konzept der sogenannten Fieber-Ambulanz vorstellte. Trier, Koblenz und Neustadt an der Weinstraße hätten damit bereits gute Erfahrungen gemacht. Dabei sollen die Menschen, bei denen ein begründeter Corona-Verdacht besteht, nach Absprache mit dem Hausarzt und telefonischer Anmeldung dort vorfahren und aus dem Auto heraus einen Rachenabstrich genommen bekommen.

Bis zu 200 Verdachtsfälle sollen so am Tag in dem Abstrichzentrum bedient werden können, legte Kiefer dar. Wobei der Flaschenhals nicht die Entnahme des Abstrichs bei den Verdachtsfällen sei. „Die Abstriche sind in wenigen Minuten machbar“, so Kiefer, aber die Kapazitäten des Kaiserslauterer Labors, das die Proben auswertet, sind begrenzt. Kiefer: „Uns schwebt da eine Art Pendelverkehr vor, mit dem wir die Proben in den PRE-Park bringen.“ Mit den Ergebnissen sei dann innerhalb von 24 Stunden zu rechnen.

Standort: Wertstoffhof oder Warmfreibad

Als Standort für eine solche Fieber-Ambulanz sind laut Kiefer das Warmfreibad und der Wertstoffhof im Stadtteil Erfenbach im Gespräch: „Das klingt jetzt nicht so prickelnd, aber der Standort für eine Fieber-Ambulanz muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen.“ Beispielsweise soll er gut erreichbar sein, Sozialräume und technische Infrastruktur sollten vorhanden sein. Zusätzlich stelle der Katastrophenschutz zwei, drei Bürocontainer auf. Kiefer: „Es ist wichtig, dass es jetzt schnell geht.“ Deswegen warte die Stadtverwaltung auch nicht auf den Bescheid zum Antrag auf Kostenübernahme für die Fieber-Ambulanz, der an die Kassenärztliche Vereinigung gestellt wurde.

Das Testcenter wird vom städtischen Ordnungsamt und dem Referat Katastrophenschutz betrieben, „in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt“, betonte Kiefer. Nach RHEINPFALZ-Informationen wird ein Arzt der Behörde dort im Dienst sein, unterstützt von Mitarbeitern einer Hilfsorganisation.

Details und Öffnungszeiten kurz vorm Start

Unklar waren am Freitag noch die Öffnungszeiten und das genaue Prozedere, wer unter welchen Voraussetzungen dort getestet werden wird. Die Fieber-Ambulanz sei jedenfalls nicht dazu da, unterstrich Kiefer, „dass jeder mit einem Kratzen im Hals dort vorbeikommt“. Das Testcenter sei für Menschen mit engem Kontakt zu Corona-Erkrankten oder Rückkehrer aus Risikogebieten gedacht. Eine Überweisung vom Hausarzt, die telefonisch eingeholt werden könne, soll Voraussetzung zum Test sein. Zu den Details will sich die Stadtverwaltung rechtzeitig vor der Öffnung der Ambulanz äußern.

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