Kaiserslautern Stadtleben: Heute gibt’s Zeugnisse

Gestern Nachmittag waren es noch 183 Zeugnisse, die Eva Wenzel-Staudt auf dem Schreibtisch zur Unterschrift vorlagen. Wie an allen anderen Schulen in Rheinland-Pfalz erhalten heute 774 Schülerinnen und Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums ihre Halbjahreszeugnisse. Halbzeit ist’s für eine Zwischenbilanz. Mit einem blauen Tintenroller hat die Schulleiterin ihren Namen unter jedes Zeugnis gesetzt. Nicht ohne einen Blick auf den Namen des Schülers und seine Noten zu werfen. Da sie viele ihrer Schüler kennt, schaut sie schon mal genauer hin und macht sich ein Bild von ihnen. „In der Summe sind die Zeugnisse gut bestellt“, zeigt sie sich mit dem Leistungsstand ihrer Schüler sehr zufrieden. Denkt Eva Wenzel-Staudt an ihre eigene Schulzeit, waren die Zeugnistage „sehr spannend“. Gerne erinnert sie sich an ihr Zeugnisheft, das von Hand geschrieben noch eine persönliche Note hatte. „Ich sehe sogar die Unterschrift des Schulleiters auf meinem Abiturzeugnis vor mir.“ Im digitalen Zeitalter werden die Noten heute in eine Maske am PC eingegeben und auf Zeugnispapier ausgedruckt. Nein, Tränen hat die Schulleiterin an ihrer Schule an Zeugnistagen noch nicht gesehen. Wenzel-Staudt setzt im Vorfeld der Zeugnisse auf pädagogische Konferenzen, auf denen der Leistungsstand der Schüler besprochen wird. Wo es Schwierigkeiten gibt, werden die Eltern der Schüler hinzugezogen. Bei schwachen Leistungen eines Schülers werden Möglichkeiten der Förderung und Unterstützung aufgezeigt. „Zeugnisse sind heute keine bösen Überraschungen mehr“, setzt die Schulleiterin auf ein gutes Miteinander zwischen Elternhaus und Schule. Während am Albert-Schweitzer-Gymnasium heute ein weiterer Abiturtag ist und die Abiturienten über Aufgabenstellungen in Chemie, Musik und Französisch brüten, ist für den Rest der Schüler in der vierten Stunde Klassenleiterstunde. Mit ihren Zeugnissen in der Tasche haben sie danach gut lachen. Für sie endet der Unterricht nach der vierten Stunde.