Kaiserslautern Stadtleben: Mit Gold aus Gibraltar zurück

Trainiert ziemlich hart: Jana Rödler.
Trainiert ziemlich hart: Jana Rödler.

Nach Gibraltar fliegen, den Weltmeistertitel im Jiu Jitsu erkämpfen, kurz bei den Affen auf Gibraltars Bergen vorbeischauen, heim nach Erlenbach und gleich wieder an den Hahn im Hunsrück zum Polizeistudium. Der angehenden Polizei-Kommissarin Jana Rödler ist für ihren Sport nichts zu viel. Die Weltmeisterschaften im Jiu Jitsu, offiziell als internationale Meisterschaft betitelt, waren für die 23-Jährige kein Neuland. Vor zwei Jahren hat die ehemalige Schülerin am Albert-Schweitzer-Gymnasium gar drei Goldmedaillen und einmal Silber abgeräumt. Dennoch, ihre Erwartungen waren gedämpft. „Ich habe im Juni den 1. Dan gemacht und musste nun als Neuling bei den Schwarzgurten mitkämpfen“, erzählt sie, dass sie mit Gold nicht wirklich rechnen konnte. Auch deshalb nicht, weil sie ausgerechnet das letzte halbe Jahr am Hahn beim Polizeistudium festsaß. Zumindest unter der Woche. Normalerweise trainiert sie fünf bis sechs Mal die Woche, diesmal blieben nur die Wochenenden. „Ich guck mal was rauskommt.“ Mit der Einstellung flog sie nach Gibraltar, holte Gold und mit dem deutschen Team auch noch Silber. Seit sie sieben Jahre alt ist, zieht es die Studentin nach Otterbach zum Zen-Bogyo-Do-Verein zum Jiu Jitsu. Obwohl, anfangs hat der Herr Papa wohl eher ein bisschen geschoben, ganz nach dem Motto „Kind, ein bisschen Selbstverteidigung ist doch gut!“. Lust hatte die kleine Jana da so gar keine. „Ich will das gar nicht!“, hat sie mehr als einmal geäußert. Der Papa war energisch und sie ging ins Schnuppertraining. Später fanden die Eltern die Selbstverteidigung in Otterbach nicht mehr ganz so prickelnd. „Die mussten mich ja mehrfach die Woche ins Training fahren“, sagt die Jiu-Jitsu-Meisterin heute. Jiu Jitsu, die Gemeinschaft im Zen-Bogyo-Do, „das ist wie eine Familie“, das ist ihre Welt geworden. Den Trainerschein hat sie längst in der Tasche, unterrichtet eine eigene Kindergruppe, für die sie auch schon mal vom Studienort „kurz“ heimkommt, das Training leitet und wieder an den Hahn fährt. Noch ein Jahr, dann ist die Ausbildung fertig, sie kann wohl in der Stadt oder im Landkreis Kaiserslautern bei der Polizei bleiben. „Ich würde es nicht übers Herz bringen, hier wegzugehen“, kommt ihr die Zusage des Arbeitgebers doch sehr entgegen.

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