Kaiserslautern Stadtleben: Mutti spielt sie mit Herzblut

Dem „Jubiläumskalender 2019“ hat die gelernte Grafik- und Kommunikationsdesignerin den letzten Schliff verpasst. Zehn Jahre knackiges Kabarett der „Untiere“ auf diversen Bühnen in und um Kaiserslautern sind für Wolfgang Marschall und Marina Tamássy ein Grund, ganzjährig daran zu erinnern. Nur noch wenige Tage, bis die „Untiere“ am 15. und 16. November, 20 Uhr, im Edith-Stein-Haus wieder live zu erleben sind. Und wie immer mit politischem Kabarett am Puls der Zeit. Steilvorlagen bot die politische Bühne in Berlin zu Hauf. Für Marina Tamássy, bekannt und beliebt in ihrer Rolle als „Mutti Merkel“, Kohls Mädchen im Kreise von Annegret Kramp-Karrenbauer und Horst Seehofer aufleben zu lassen. „Es ist ein Abschied in Schritten, Angela Merkel ist nicht tot umgefallen“, so die Kabarettistin zu den innenpolitischen Ereignissen der letzten Wochen. Seit 2010 ist ihr die Rolle der Kanzlerin wie auf den Leib geschnitten. Sie mag die Rolle der „Machtmatrone“, ihre Gebärdensprache und ihren Humor. „Eine Rolle, die ich mit Herzblut spiele.“ Dass Merkel irgendwann mal die politische Bühne verlassen wird, ist Marina Tamássy bewusst. „Doch wird sie nicht heute und morgen verschütt’ gehen“, freut sich die Kabarettistin auf weitere Episoden mit Merkel, die zwar im Dezember den Parteivorsitz der CDU abgeben, ihre Amtszeit als Kanzlerin bis 2021 aber weiter ausüben will. So wird Marina Tamássy die mächtigste Frau der Welt weiterhin mit Argusaugen beobachten und ihr auf die Finger schauen. „Ein Abschied auf Raten.“ Noch kann sie sich aus ihrer Garderobe mit rund 60 Blazern, zig Hosen und sechs Perücken, die sie im Laufe der Zeit überwiegend bei Ebay erstanden hat, nach Herzenslust bedienen. Immer gemäß dem Kleidungsstil der Kanzlerin, deren Blazerschnitt sich während ihrer Amtszeit geändert habe, wie die Parodistin beobachtet hat. Sie hat ihr Vorbild stets im Auge. Und wenn sie als „Mutti Merkel“ mal schmunzelnd auf der Bühne agiert, dann, weil sie die Reaktionen ihres Umfelds im Blick hat. Ihre persönliche Einstellung zur Kanzlerin: Merkel sei sich als Politikerin treu geblieben. „Eine Frau, die es verdient hat, respektvoll mit ihr umzugehen.“