Kaiserslautern stadtleben: Stramm gestanden

Er genoss das Bad in der Menge, stillschweigend. Gerührt nahm er vor der Begegnung in der Zweiten Fußball-Bundesliga zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Fortuna Düsseldorf am Samstagmittag die Ehrung entgegen, die ihn zum ersten Ehrenpräsidenten in der fast 118-jährigen Geschichte des 1. FCK bestimmte. Norbert Thines hat sich zu einer Institution des Vereins gemacht. Er verkörperte die „Familie FCK“, wie nach ihm nur noch kurze Zeit Hubert Keßler. Unter seiner Präsidentschaft wurde der 1. FC Kaiserslautern 1990 und 1996 deutscher Pokalsieger und im Jahr 1991 deutscher Meister. Die Erfolge, die er mit dem 1. FC Kaiserslautern feierte, haben im Nachhinein den Tiefschlag zu Ende seiner Amtszeit fast vergessen gemacht, als der 1. FCK den ersten, historischen Abstieg aus der Ersten Liga hinnehmen musste und die Fans in nicht enden wollenden Tränen ausbrachen. „Es war eine richtige gute Atmosphäre“, spricht Thines zwei Tage später über die Ehrung auf dem Rasen des Fritz-Walter-Stadions durch den Verein, wo der neue FCK-Aufsichtsratsvorsitzende Patrick Banf anerkennende Worte für den ehemaligen „Ober-Teufel“ fand. Angefasst nahm er die Urkunde entgegen, die ihn als Ehrenpräsidenten ausweist. Es sei schon ein besonderes Gefühl, so der hoch geschätzte frühere Präsident bewegt, wenn für einen einzelnen Menschen ein ganzes Stadion stramm stehe. Die Ehrung Thines’ ist über jeden Zweifel erhaben. Die Fans auf der Westtribüne huldigten ihm mit einem Transparent, das mit wenigen Worten alle Wertschätzung für den früheren Präsidenten aussprach: „Ehre wem Ehre gebührt“. Angetan ist Thines gewesen von der Pin-Aktion, die die Perspektive FCK zu seinen Ehren am Samstag im Fritz-Walter-Stadion gestartet hat. Der Erlös wird an soziale Projekte gehen, die von Thines ausgewählt werden. Noch nicht geklärt ist, wie Thines verrät, wo die Ehrenpräsidenten-Urkunde in seinem Haus in der Haagstraße in Kaiserslautern ihren Platz findet. Der Familienrat werde dies beraten und entscheiden, sagt Thines.