Kaiserslautern Stadtleben: Tauschboxen für Blumensamen gibt es in der Stadtbibliothek
Je nach Wetter kann noch im Oktober Blumensamen ausgesät werden. Das sagt Jürgen Reincke, Vorsitzender des Naturschutzbunds (Nabu) Kaiserslautern und Umgebung und verweist auf die Tauschboxen für Blumensamen, die es in der Stadtbibliothek gibt.
Reincke ist begeistert von der Tauschbox, die auf das Netzwerk Schulgärten, ein Verbund von Schulen mit schuleigenem Garten in Stadt und Kreis Kaiserslautern, zurückgeht. Dort entstand die Idee, geerntete Blumensamen zu sammeln und nicht nur bei sich selbst wieder auszusäen, sondern sie auch anderen zur Verfügung zu stellen.
Verschiedene Mischungen
„Wir fanden die Idee einfach toll und unterstützen es sehr gerne“, verweist er darauf, dass der Nabu bereits im Frühjahr zahlreiche Samentütchen gefüllt und in der Stadtbibliothek bereitgestellt hatte. In den Tütchen, die für etwa fünf Quadratmeter Erde ausreichen, stecken nur heimische Arten. Der Nabu hat dazu regionalen Reinsamen von einem Züchter im Wert von 4000 Euro gekauft. Ein fleißiges Vereins-„Lieschen“ habe dann die Tütchen gepackt und beschriftet. Es gibt die Blumenmischungen „Schattige Säume“, „Wildblumen-Wiese“, „Feldblumen-Mischung“ und „Wärmeliebende Säume“. „Alle stehen für Artenvielfalt“, sagt Reincke. Er sieht in solch kleinen Geschichten eine große Unterstützung für die heimische Natur. Je mehr heimische Blumen wachsen, desto schwerer haben es invasive Arten. „Auch jetzt im Oktober kann noch gesät werden. Die Pflanzen starten dann im nächsten Frühjahr gleich kräftiger als jene, die dann erst gesät werden“, sagt Jürgen.
Wer in der Stadtbibliothek vor der Tauschbox für Blumensamen steht, kann sich zwei Samentütchen kostenfrei mitnehmen und möglichst im Folgejahr eigene Blumensamen ins Tütchen packen und vorbeibringen. Das städtische Referat Umweltschutz und das Bildungsbüro der Stadt unterstützen das Tauschbox-Projekt. Genutzt werden kann das Angebot in der Stadtbibliothek zu deren regulären Öffnungszeiten.