Kaiserslautern „Tam-Tam“ in magischer Atmosphäre

Der Japanische Garten hat wieder einen Höhepunkt zu bieten. Das Mondfest bietet den Besuchern an drei Abenden das Erlebnis japanischer Kultur, eingerahmt von der stimmungsvollen Kulisse des illuminierten Gartens. Am Dienstagabend gab die Taiko-Gruppe „Tenno-Gawa“ zwei Konzerte auf dem Rasenrondell.

Mit Beginn der Dämmerung des warmen Sommerabends ging der Mond auf über dem japanischen Garten. Als eine riesige Metallscheibe, gleißend hell angestrahlt, war er im Geäst der großen alten Bäume zu sehen. Auf dem Amphitheater und auf den illuminierten Wegen hatten sich einige hundert Besucher eingefunden, um die Atmosphäre zu genießen und das Trommel-Konzert der Gruppe Tenno-Gawa zu erleben. Der große Gong - „Tam-Tam“ genannt - eröffnete den musikalischen Abschnitt des Abends. Anschwellend, abebbend schufen die Klänge eine magische Atmosphäre. Mit dem Einsetzen der Trommeln wurden die Zuhörer vollends in eine meditative Stimmung gebracht. Der dumpfe Klang der fünf Trommeln – Shime-Daiko und Miya-Daiko – war zudem durchdringend körperlich zu spüren. Ausgeprägt rhythmisch waren die einzelnen Stücke, begleitet von einer Choreographie der Trommler mit je zwei Schlagstöcken – den Bachis, ausgesprochen „Batschis“ – und unterbrochen von kurzen Zurufen. Taiko ist die jahrhundertealte japanische Kunstform des Trommelns, die zum musikalischen auch den vollen körperlichen Einsatz fordert, und sich so für den Zuschauer zu einem Gesamterlebnis verdichtet. Die aktuelle Form des Taiko sei in den 80er Jahren in Japan als Form der Unterhaltung entwickelt worden, sagt Silvia Richter, die die Taiko-Gruppe 2006 gründete. „Tenno-Gawa“ ist schon mehrfach im Raum Kaiserslautern aufgetreten. Der Name bedeutet „Kaiser“ (japanisch Tenno) und „Fluss“ ( Gawa) und nimmt damit Bezug auf den Namen der Stadt Kaiserslautern. Momentan bestehe „Tenno-Gawa“ aus vier Frauen und einem Mann – alle stammten aus der Region Kaiserslautern, sagt Richter, die auch persönlich dem japanischen Garten als Gartenpflegerin verbunden ist. Stephan Brohl, Vorsitzender des Vereins Japanischer Garten, erklärte, das Mondfest werde in Japan jährlich am ersten Vollmond im September gefeiert und sei dort sehr populär. In diesem Jahr sei es eine besonders große Sache gewesen, weil der Mond diesmal näher als gewöhnlich die Erde umkreist habe. „Das Fest haben wir zum Anlass genommen, den Besuchern den Japanischen Garten am Abend zugänglich zu machen“, erläutert Brohl. Wegen der großen Konkurrenz der Kerwefeste an den Wochenenden hätte das Mondfest unter der Woche stattfinden müssen, mit den Besucherzahlen sei er deshalb zufrieden. (cbg)

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