Kaiserslautern Tanzabend des Pfalztheaters

„Silent Mary“ heißt die Choreografie von Evan Macrae Williams, in der Maayan Goren mit vier Kolleginnen tanzt.
»Silent Mary« heißt die Choreografie von Evan Macrae Williams, in der Maayan Goren mit vier Kolleginnen tanzt.

Vier Choreografien junger Tänzerinnen und Tänzer umfasst der Pfalztheater-Tanzabend „Blueprints 2.0“, der am Freitagabend in der Lauterer Fruchthalle uraufgeführt wurde.

Schon zum Ende der Saison 2022/23 gab Tanzdirektorin Luisa Sancho Escanero Mitgliedern des Tanzensembles des Pfalztheaters die Gelegenheit, eigene Choreografien zu entwickeln und zu zeigen, im Abend „Blueprints“. Waren es im Vorjahr drei Einzelstücke, sind nun in der Fruchthalle bei der Fortsetzung des Projekts zur Talentförderung vier Choreografien unter dem Titel „Blueprints 2.0“ zu sehen.

In „Silent Mary“ etwa lässt Choreograf Evan Macrae Williams aus Kanada zu Musik von Händel oder Schubert die fünf Tänzerinnen Maxime Boël, Maayan Goren, Camilla Orlandi, Nikki van Rijswijk und Shelley Stolpner in einem „Ritual der Erinnerung und des Fleisches“ agieren.

„I practiced learning you“ verstehen die Choreografen Teade Abma und Camilla Marcati als „Einladung an das Publikum, sich in all seiner Verletzlichkeit anzunehmen“. Auch möchten sie daran erinnern, „sich den Menschen, die man liebt, zu öffnen“.

Über den Titel und Schauplatz seines Stücks „The Waiting Room“, das den Abend eröffnet, sagt Yan Jun Chin: „Für mich ist es ein Raum und eine Zeit, in denen die Menschen eine Weile quasi ,feststecken’“. Es gehe um die Frage, wer man sein möchte. Auch mit dem buddhistischen Konzept von Reinkarnation und Karma setzt sich das Stück auseinander, in dem drei Charaktere Prüfungen zu bestehen haben. Dabei werden sie begleitet und herausgefordert von zwei Gastgebern oder „Torwächtern“, die als eine Art Schutzengel des Raums oder als Dämon verstanden werden können.

In ihrem Stück „Storge“ thematisiert Choreografin Rune Leysen die Liebe unter Geschwistern zueinander. „,Storge’ kommt aus dem Griechischen und steht für vertraute Liebe zwischen Familienmitgliedern“, erläutert die Tänzerin aus Belgien, die selbst mit zehn Geschwistern aufgewachsen ist.

Info

Blueprints 2.0“ ist noch am 11. Juli, 19.30 Uhr, in der Fruchthalle zu sehen, Karten gibt es auf der Netzseite www.pfalztheater.de.

„The Waiting Room“ hat Yan Jun Chin choreografiert.
»The Waiting Room« hat Yan Jun Chin choreografiert.
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