Triathlon Trotz gebrochenem Zeh: EM-Bronze für Werner Nesseler über die Kurzdistanz
Nach dem Schwimmen über 750 Meter im 16 Grad kalten Fluss Allier lag der 80-jährige Lauterer auf einem verheißungsvollen dritten Platz. Auf dem Weg zur Wechselzone stolperte er jedoch an einer Unebenheit und stauchte sich den großen Zeh. Dachte er zumindest. Trotzdem fuhr er auf der Radstrecke über 20 Kilometer die schnellste Zeit und übernahm die zwischenzeitliche Führung.
Beim Wechsel in die Laufschuhe wurde das ganze Ausmaß seiner Verletzung allerdings deutlich: Der Zeh blutete und war stark angeschwollen. Erst später stellte sich heraus, dass der Zeh gebrochen war und die Wunde nach dem Wettkampf genäht werden musste. Nur unter großen Schmerzen und einer gehörigen Portion Adrenalin konnte Nesseler den Triathlon zu Ende bringen, wurde beim finalen Lauf über 5000 Meter aber noch vom Briten Robert Rogers und Steffen-Luis Neuendorff aus dem hessischen Wald-Michelbach überholt. Ins Ziel kam er nach insgesamt 1:37,09 Stunden.
WM-Start in Malaga geplant
„Unter diesen Umständen bin ich mit dem dritten Platz sehr zufrieden“, bilanzierte Werner Nesseler den Auftritt bei der EM. Dass Triathleten hart im Nehmen sind, beweist seine Ankündigung, vom 17. bis 20. Oktober bei der Weltmeisterschaft im spanischen Malaga antreten zu wollen. Auch wenn der TSG-Athlet dafür wohl noch ein paar Schmerzen in Kauf nehmen muss.