Kaiserslautern Ungleiches Duell zur Unzeit

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Pflicht erfüllt: Der TuS Dansenberg hat sich am Sonntag in eigener Halle gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten, HSG Eckbachtal, erwartungsgemäß durchgesetzt. Der nie gefährdete 41:28 (22:13)-Erfolg hätte sogar noch höher ausfallen können.

Dass zehn Minuten vor Spielbeginn nur eine Handvoll Zuschauer Platz genommen hatten, dafür aber in einem Nebenraum der Halle die Menschen dicht an dicht saßen, hatte einen einfachen Grund: Das Finale der Handball-EM zwischen Deutschland und Spanien wurde auf einer Großleinwand übertragen. Da die zweite Mannschaft der Lauterer am Samstag das Lokalderby gegen die MSG Kaiserslautern bestritt, hatten die Verantwortlichen vor geraumer Zeit das Spiel gegen die HSG Eckbachtal um einen Tag nach hinten verlegt, dabei jedoch übersehen, dass zu diesem Zeitpunkt das Finale stattfindet. Da die Gäste einer abermaligen Verlegung aus terminlichen Gründen nicht zustimmten, fand das ungleiche Duell zur Unzeit statt. Dansenberg legte los, als wolle es den Aufsteiger dafür bestrafen, dass man es sich nicht vor dem Fernseher hatte gemütlich machen dürfen. Pascal Bock schloss gleich den ersten Angriff der Partie erfolgreich ab und eröffnete damit den Torreigen. Goalgetter Steffen Kiefer, Winter-Neuzugang Bostjan Hribar und Alexander Schulze erhöhten auf 4:0 (3.) und stellten die Weichen damit frühzeitig auf Sieg. Eckbachtal, das bislang erst ein einziges Spiel gewinnen konnte, deckte jetzt sehr offensiv und versuchte durch frühzeitiges Attackieren, den Spielfluss der Lauterer zu hemmen. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Hartz zeigte sich davon unbeeindruckt und erzielte weiter Tore im Minutentakt. Als Christopher Seitz mit dem Halbzeitpfiff des EM-Finales auf 9:3 stellte, füllte sich die Tribüne wie von Zauberhand, nur um sich zehn Minuten später ebenso schnell wieder zu leeren. Welcher Handball-Fan wollte schon den möglichen EM-Triumph verpassen? Der schönste Treffer des Tages ging auf das Konto von Schulze, der nach feinem Pass von Hribar per Kempa-Tor auf 14:5 (14.) stellte. Der Sieg war nur noch eine Frage der Höhe. Eckbachtal war dem Tabellendritten in allen Belangen unterlegen und hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn die Niederlage noch um ein paar Tore höher ausgefallen wäre. Dass die Lauterer nach dem Seitenwechsel in den Verwaltungsmodus schalteten, war ihnen angesichts des Klassenunterschieds nicht zu verdenken. Der TuS zog über 22:13 auf 29:17 davon und hatte wenig Mühe, das Spiel zu kontrollieren. Als Hallensprecher Boris Flesch beim Stand von 33:21 (47.) den EM-Gewinn der deutschen Mannschaft vermeldete, nahm die Partie noch einmal Fahrt auf und die euphorisierten Zuschauer bekamen in den letzten zwölf Minuten noch 15 Treffer zu sehen. (kkm) So spielten sie TuS Dansenberg: M. Seitz/Pitthan (Tor), Bock (7), C. Seitz (7), Hribar (7/4), Munzinger (5), Kiefer (4), Eberhard (3), A. Schulze (3), Lammering (2), Hartz (2), Neumann (1), Vukas.

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