Westpfalz Verein „Ärzte für die Westpfalz“ vergibt Stipendien und lockt Mediziner mit Praktika

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Zurzeit studieren 25 junge Menschen aus der Westpfalz und dem Kreis Bad Kreuznach mit einem Stipendium des Vereins „Ärzte für die Westpfalz“ im ungarischen Pécs. Bis zu 16.000 Euro erhalten sie pro Jahr, um die Studiengebühren der ungarischen Hochschule zu bezahlen. Dort werden Medizinstudenten mit weniger guter Abiturnote zugelassen, als sie an deutschen Unis verlangt wird.

14 Stipendiaten sind im zweiten Jahr – ursprünglich waren 15 aufgebrochen, zwei haben abgebrochen und einer ist später dazugekommen. Sie machten im vergangenen Jahr den Anfang, machten sich mit Stipendium von der Westpfalz auf nach Pécs. Dieses Jahr sind es elf weitere, wie Rainer Guth mitteilt, Landrat des Donnersbergkreises und Vorsitzender des Vereins „Ärzte für die Westpfalz“. Es könnte noch ein zwölfter Student dazukommen, erklärt er. An Bewerbern mangele es nicht. Die Anzahl der Studenten ergebe sich aus dem Spendenaufkommen. Die größten Spender seien bisher die Sparkassen der Region, die 14 Stipendien finanziert hätten. Die Mittel für elf weitere seien über private Spender zusammengekommen.

Die Stipendiaten würden künftig nach sozialen Kriterien ausgewählt, sagt Guth. Das sei bereits bei den elf neuen so gemacht worden. Unter den Bewerbern seien mehrere Personen aus vermögenden Familien gewesen, die auch ohne finanzielle Unterstützung ein Studium in Ungarn antreten könnten. „Wir wollen die stipendieren, die das normalerweise nicht bezahlen könnten“, betont der Vereinsvorsitzende. Bei der Auswahl der Stipendiaten lege der Verein auch Wert auf die Fähigkeiten der Bewerber. „Es bewerben sich viele, die das Studium wohl nicht schaffen würden“, lautet seine Einschätzung. Die Auswahl treffe eine Kommission, in der unter anderem Vertreter der Kliniken und des Hausärzteverbands sitzen.

„Pure Werbung für die Westpfalz“

Mit dem Stipendium allein will der Verein sich nicht begnügen. Über „Ärzte für die Westpfalz“ werden auch Praktika an Studenten anderer Hochschulen vermittelt. Die Hoffnung: Wenn angehende Mediziner im Praktikum die Westpfalz kennenlernen, kommen sie möglicherweise wieder, wenn sie mit dem Studium fertig sind. „Das ist pure Werbung für die Westpfalz“, sagt Guth.

Er ist zuversichtlich, dass mit dem Programm der drohende Ärztemangel in der Region behoben werden kann, und rechnet vor: Wenn jedes Jahr zehn bis 15 neue Stipendiaten nach Pécs geschickt werden könnten, dürfte es reichen, die entstehenden Lücken zu stopfen. Dennoch hoffe er, sagt Guth, dass das Land die Kapazitäten der hiesigen Universitäten für Medizinstudenten erhöhen werde. Damit könnten Programme wie jenes des Vereins „Ärzte für die Westpfalz“ überflüssig werden. Mit dem Spendenaufkommen ist der Vereinsvorsitzende sehr zufrieden. „Wir dürften auch nächstes Jahr wieder zwölf nach Ungarn schicken können. Das Programm ist bekannter geworden.“

Info

Das Spendenkonto für „Ärzte für die Westpfalz e.V.“ hat die Iban DE 84 5405 0220 0006 0198 89. Der BIC-Code lautet MALADE51KLK.

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