Turnen Viktoria Saß träumt vom Bundeskader

Viktoria Saß liebt Turnen.
Viktoria Saß liebt Turnen.

Das Training an der sportlichen Basis ist derzeit nirgendwo leicht. Da macht die Turnschule TV Erlenbach keine Ausnahme. Aber immerhin, unter Einhaltung aller Regeln darf in der vereinseigenen Turnhalle in Kaiserslautern-Erlenbach fleißig trainiert werden. Bei allem Durcheinander, das Corona nun schon im zweiten Jahr bei den Vereinen verursacht: Beim TV Erlenbach wird dennoch mit Stolz auf ein ereignisreiches Jahr zurückgeblickt.

Dazu zählt, dass der Verein in den Stand einer Turnschule des Pfälzer Turnerbundes erhoben wurde. Und dann gibt es da einige beachtliche Erfolge der Turnmädels zu vermelden. So haben Viktoria Saß und Klara Walter in der Altersklasse neun ihr großes Talent unter Beweis gestellt. In der Mannschaft mit den Mädels aus der Turntalentschule Haßloch gewannen sie beim Nationalen Turntalent-Schulpokal den Vizetitel. „Das war ein Wahnsinnserfolg für die jungen Turnerinnen“, blickt Kerstin Brand, Trainerin der Turnschule TV Erlenbach, zurück auf den Wettkampf Ende Juni im Mannheim.

Der Traum

Das war aber noch nicht alles. Jetzt ging es erst richtig los. Vor allem Viktorias Mama kann davon ein Lied singen. Durfte doch ihre Tochter den Pfälzer Turnerbund beim Nachwuchstraining des Deutschen Turnerbundes in Bergisch-Gladbach vertreten und hat sich dadurch ein neues Türchen aufgestoßen. Im Landeskader ist Viktoria bereits, ihr Ziel heißt aber Bundeskader. Nun, das hat sie noch nicht ganz geschafft, aber sie hat die nächste Hürde genommen. Beim Training des Deutschen Turnerbundes ist die Lautererin den Trainerinnen aus dem Bundesstützpunkt Mannheim aufgefallen.

Seitdem trainiert sie neben ihren drei Einheiten in Erlenbach und auch noch zwei Mal in Mannheim. Jede Woche! Heißt für Mama Saß, sie sammelt die Tochter nach der Schule ein, fährt sie nach Mannheim und verbringt die vierstündige Trainingszeit wartend vor (!) der Halle. Rein darf sie ja wegen der aktuellen Hygienebestimmungen nicht. Zwar darf einmal in der Woche auch die kleine Schwester Anastassia mit nach Mannheim ins Training. Fahren muss Frau Mama aber auch dann.

Sondertraining in Mannheim

„Es klappt gut, da übt niemand Druck aus“, erzählt Kerstin Brand davon, dass es alleine die Entscheidung Viktorias sei, die es im nächsten Jahr unbedingt in den Bundeskader schaffen will. „Allein mit dem Training in Erlenbach kann Viktoria ihr Ziel nicht erreichen“, weiß Brand, dass es ohne die Sprunggruben oder auch Trampolinbahnen, wie sie eben im Bundesstützpunkt stehen, nicht geht. Nur so lassen sich gesichert auch schwierigere Übungen erlernen. Sie selbst stehe im engen Kontakt mit den Mannheimer Trainerinnen, es gebe Videos und ab und an fahre sie auch selbst nach Mannheim.

Die Sache mit dem Taxi

Schön wäre, da ist Kerstin Brand ehrlich, wenn es gelingen könnte, weitere Erlenbacher Mädels an den Bundesstützpunkt nach Mannheim zu bringen. Das würde das Elterntaxi Saß definitiv entlasten. Immerhin sind derzeit mit Viktoria auch ihre Schwester Anastassia sowie Klara Walter und Sonja Zuboy im Landeskader. Und weitere Mädels trainieren, um dorthin zu kommen. Im Herbst bei der erstmalig durchgeführten Talentiade des Pfälzer Turnerbundes, waren immerhin neun Turnerinnen vom TV Erlenbach am Start. Sieben davon erfüllten die Kadernormen. „Es wurden Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit getestet“, erläutert die Trainerin, dass am Ende eben den genannten vier Mädels der Sprung in den Landeskader gelang.

Inzwischen hat sie die schwierigsten Übungen drauf.
Inzwischen hat sie die schwierigsten Übungen drauf.
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