Kaiserslautern Von Wilhelm Busch geadelt

Künstler mit Kaiserslauterer Wurzeln: Theodor Pixis zieht es nach seinem Studium in Rom in die bayerische Hauptstadt München.
Künstler mit Kaiserslauterer Wurzeln: Theodor Pixis zieht es nach seinem Studium in Rom in die bayerische Hauptstadt München.

Die Theodor-Pixis-Straße gibt es in Kaiserslautern seit 1992. Als Sackgasse zweigt sie auf dem Fischerrück von der Menzelstraße ab. Benannt ist sie nach dem Maler Theodor August Ludwig Pixis.

Geboren wurde der Vetter von Hofrat Josef Benzino 1831 in Kaiserslautern als Spross einer wohlhabenden Juristen- und Kaufmannsfamilie, zu deren Verwandtschaft nicht nur die Familien Karcher und Gienanth gehörten, sondern aus der auch die bekannten Musiker Friedrich Wilhelm Pixis und sein Bruder Johann Peter stammen. Pixis zieht als Sohn von Friedrich Daniel Pixis, Staatsprokurator der Pfalz, und Luise Franziska Friederike erst nach Zweibrücken und 1847 mit nach München um, weil der Vater dort eine Stelle als Oberappellationsgerichtsrat, ein hoher Justizbeamter, annimmt. Der junge Pixis besucht in München also erst das Gymnasium und anschließend die Universität, um Jura zu studieren. Seiner Neigung folgend wechselt er aber nach zwei Jahren ins künstlerische Atelier des Akademiedirektors Wilhelm von Kaulbach. Von 1856 bis 1858 ist Pixis als Stipendiat in Italien und studiert unter anderem in Rom die alten Meister. Nach seiner Rückkehr ist er mit drei Wandgemälden zu Karl X. und Karl XI. maßgeblich an der Ausschmückung des Bayerischen Nationalmuseums beteiligt. Pixis malt nicht nur Historienbildern wie „Calvin bei Servet im Gefängnis“, sondern ist auch als Illustrator, etwa von Miltons „Verlorenem Paradies“ sowie von einigen Musikdramen Wagners, tätig. Als Präsident der Künstlervereinigung „Jung-München“ ist er mit der künstlerischen Avantgarde bekannt und kennt sich in der Münchner Kunstgesellschaft so gut aus, dass er Benzino, der sich für die Malerei der Münchner Schule interessiert, bei Ankäufen beraten kann. Pixis hat außerdem einen guten Ruf als Porträtmaler. Wie bei vielen Münchner Malern in dieser Zeit ist die Kundschaft vornehmlich aus Amerika. Auch im Museum Pfalzgalerie haben sich unter anderem sein Bildnis von Benzino und seiner Frau Mathilde erhalten. Befreundet ist Pixis zum Beispiel mit Wilhelm Busch, der ihm eine Karikaturenreihe unter dem Titel „Der kleine Maler mit der großen Mappe“ widmet, aber auch mit Paul Heyse. 1870 heiratet Theodor Pixis Melinka Henel aus Bad Dürkheim, mit der er die Söhne Erwin, Oskar und Rudolf hat. Er stirbt 76-jährig in seinem Landhaus in Pöcking und wird auf dem Münchner Waldfriedhof beigesetzt. Die Serie In loser Folge berichten wir in der Reihe „Straßennamen erzählen“ über Namensgeber, historische Ereignisse oder Besonderheiten rund um Lautrer Straßen.

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