Kaiserslautern Wählen in Corona-Zeiten: Mit Maske an die Urne

Am Eingang der Dansenberger Grundschule können sich die Wähler die Hände desinfizieren. Rote Klebestreifen auf dem Boden weisen
Am Eingang der Dansenberger Grundschule können sich die Wähler die Hände desinfizieren. Rote Klebestreifen auf dem Boden weisen den Weg.

Festtag der Demokratie – so kann man den Tag der Wahl bezeichnen. Allerdings sah unter Corona-Bedingungen die Landtagswahl am Sonntag in mancher Hinsicht anders aus. Wie war die Stimmung unter den Wählern?

Schneeregen und vier Grad über Null in Dansenberg. Wie gewohnt, beherbergt die Grundschule das Wahllokal mit den drei Wahlbezirken. Seit acht Uhr früh ist Klaus Jung, stellvertretender Wahlleiter, mit seinem Team von 24 Helfern hier und sorgt für einen reibungslosen Ablauf der Wahl. Diesmal unter besonderen Hygiene-Bedingungen.

Schwätzchen mit Bekannten fällt aus

Schon am Schuleingang steht der Hinweis auf die bekannten AHA-Regeln, verbunden mit der Möglichkeit zur Handdesinfektion. Auf dem Boden weisen rote Klebestreifen dem Wähler den Weg – hinein und hinaus. Dazu achtet ein Wahlhelfer darauf, dass die Flure nur zum Durchgehen und nicht für ein Schwätzchen unter Bekannten genutzt werden. Nimmt der Andrang zu, muss vor dem Schulhaus gewartet werden. Trennwände stehen vor den Plätzen der Wahlhelfer in den Klassenräumen. Nicht mehr als drei Wähler dürfen sich hier aufhalten. Dazu wird alle 20 Minuten gelüftet, die Wahlkabinen, Stühle und Tische werden desinfiziert. Zur Unterstützung gibt es pro Raum ein Luftreinigungsgerät.

„Es ist schon ein eigenartiges Gefühl“, sagt Trud Schwartz. Dennoch hat sie sich gegen die Briefwahl entschieden. „Ich gehe zur Wahl, solange ich das kann. Ich will meine Pflicht erfüllen – das macht man so“, betont sie. Verunsichern lässt sie sich durch die Hygienemaßnahmen nicht. „Maske aufsetzen, Abstand halten – das ist doch kein Problem.“ Jana Eschmann ist ebenfalls zur Wahlurne gegangen. Sie hat als Altenpflegerin schon die zweite Impfung hinter sich. Das Hygienekonzept überzeugt sie: „Man kann gut alle Maßnahmen einhalten.“ Auch der Schriftführer hat sich durch die Pandemie nicht abhalten lassen und ist zum wiederholten Mal im Einsatz. „Es gibt genügend Desinfektion hier.“

Wissen jetzt, wie sich Grundschüler fühlen

Fröstelnd ziehen sich einige Wahlhelferinnen die Jacke um die Schultern: „Wir können jetzt gut nachfühlen, wie es den Grundschülern mit dem regelmäßigen Lüften gehen mag“. Jetzt, um 12 Uhr, kommen mehr Leute. Rund 100 Wahlscheine stecken bereits in der Urne. Nebenan war der Betrieb bisher schwächer – etwa 50 Wähler, schätzt Jung, hätten ihren Stimmzettel hier abgegeben.

Wähler, die ein Attest mitbringen, das sie von der Maskenpflicht befreit, seien bisher noch nicht da gewesen, so Jung. Für diesen Fall sei vorgesehen, dass sich außer ihnen keine weitere Person im Raum aufhalten dürfe. Schon zwischen 8 und 9 Uhr sei Betrieb gewesen, dann zwischen 11 und 12 Uhr. „Nach der Kirche“ – das ist die typische Zeit, sagt Jung, der den Job schon zum dritten Mal macht. Zur Mittagszeit sei wenig los, weiß der 57-Jährige, eher dann am Nachmittag nach dem Kaffee. Und kurz vor knapp gegen 18 Uhr? „Auch das kommt vor, ist aber eher die Seltenheit.“ Danach geht es ans Auszählen der Stimmen. Der Aufwand könnte sich an diesem Wahlsonntag in Grenzen halten – wenn, wie erwartet, viele ihr Kreuzchen per Briefwahl gemacht haben. Diese Wahlzettel werden im Kaiserslauterer Rathaus ausgezählt.

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