Rodenbach „Wald wirkt Wunder“-Aktion von Fotograf Thomas Brenner

Zeigt Mensch und Wald: Eines der Plakatmotive im Rodenbacher Wald.
Zeigt Mensch und Wald: Eines der Plakatmotive im Rodenbacher Wald.

Menschenleer – und doch sind sie da, die Menschen. Mit dem jüngsten Projekt „Wald wirkt Wunder“ des Fotografen Thomas Brenner ist diese zu verallgemeinernde Tatsache am Beispiel des menschenleeren Waldes am Rodenbacher Schafeck hautnah zu erleben. Zwischen mächtigen Stämmen und unter lindgrün lichten Kronen, eingerahmt von schwarz-weißen Birkenrundhölzern, zeigen Brenners Exponate Menschen, die beruflich mit, im und vom Wald leben. Dem Spaziergänger begegnen sie unübersehbar, weil übermannshoch am Wegesrand hier, an Lichtungen dort. Und sie erzählen. Da sind die literarisch feinsinnigen Slogans wie etwa „Über Jahresringe hinaus“, „Sägenhaft naturnah“, „Schönende Bescherung“, „Zurück zur Natur“ oder „Von Null auf 40 Meter“. Doch mehr noch „reden“ die Bilder selbst. Zweidimensional frontal adressieren sie sich direkt und ausschließlich an Menschenaugen, so, als ob sie sich ihrer gewiss seien, dem einsamen Spaziergänger zu begegnen, um von sich und der Tätigkeit mit dem Wald zu erzählen. Der überregional bekannte Fotograf mit den sozial anrührend-tiefblickenden Ideen liebt Wald, solange er denkt. Da brauchte es wenig, die Idee „waldiger“ Menschenbilder von Jochen Tromsdorf aufzugreifen und sich rund zweieinhalb Jahre auf sie einzulassen. Das Ergebnis zeigen nun 32 Motive, die es seit Donnerstagabend jeweils hälftig in den Waldgebieten an der K25 bei Rodenbach sowie zwischen den Seen Hammerwoog und Vogelwoog zu entdecken gilt. Und sollten die Wälder mal nicht menschenleer sein, führen die Wege dennoch zu lohnenswerten Zwiesprachen.

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