Kaiserslautern Warum Hunderte Pfarrerinnen und Pfarrer in die Fruchthalle kommen

Pfarrerin und Kirchenpräsidentin: Dorothee Wüst.
Pfarrerin und Kirchenpräsidentin: Dorothee Wüst.

Zum vierten Mal seit 1949 wird der Deutsche Pfarrerinnen- und Pfarrertag in der Pfalz veranstaltet. Vom 23. bis 25. September treffen sich die evangelischen Geistlichen in der Fruchthalle in Kaiserslautern, eine Premiere für die Barbarossastadt.

Neben der Mitgliederversammlung des Verbands evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland, zu der 110 Delegierte erwartet werden, beschäftigt sich der dreitägige theologische Fachkongress mit dem Thema „Religion und Demokratie“. Hauptreferent vor knapp 300 erwarteten Gästen ist Gerald Kretzschmar, Professor am Lehrstuhl für praktische Theologie in Tübingen. Der 53-Jährige stammt aus Ludwigshafen und war vor dem Wechsel nach Tübingen Pfarrer in Waldfischbach-Burgalben. Sein Vortrag ist öffentlich und beginnt am Dienstag, 24. September, um 10 Uhr.

Religion und Demokratie – vor anderthalb Jahren, als das Thema festgezurrt worden sei, habe er nicht gedacht, dass es so aktuell sein könnte, sagt Verbandsvorsitzender Eckehard Möller. Er führt den Verband, dem mit 20.000 Mitgliedern aus 20 evangelischen Landeskirchen ein Großteil der evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer angehören, seit Ende 2023. Zuvor war er Pfarrer an der Martin-Luther-Kirche in Dresden/Sachsen.

Problem Mitgliederschwund

Ein Thema, das die Mitgliederversammlung prägen kann, ist laut Möller der Mitgliederschwund „durch Austritte aus ganz unterschiedlichen Gründen“ und dessen Auswirkungen auf die Gemeindepfarrer. Dass beispielsweise Strukturen verändert werden, Pfarrerinnen und Pfarrer für gleich mehrere Kirchengemeinden zuständig sein müssten, zehre an den Kräften der Pfarrerschaft. Die Transformation mache eben auch vor der Kirche nicht halt, Pfarrerinnen und Pfarrer müssten sich gemeinsam mit ihren Dienstgebern den von außen verursachten großen Umbrüchen stellen.

Pfälzer Verein hat Jubiläum

Gastgeber des Fachkongresses ist der Verein Pfälzischer Pfarrerinnen und Pfarrer. 95 Prozent der 568 Kollegen seien in dem Verein organisiert, so der stellvertretende Vorsitzende Thomas Jakubowski. In diesem Jahr werde das 125-jährige Bestehen gefeiert, insofern sei es eine besondere Freude, dass der Pfarrerinnen- und Pfarrertag des Bundesverbands wieder in der Pfalz stattfinde. Vor Kaiserslautern wurde in Neustadt (1949), Landau (1966) und Speyer (2008) getagt.

Anlässlich der Großveranstaltung gibt es auch einen Gottesdienst in der Stiftskirche. Die Predigt am Montag, 16 Uhr, hält die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst. ahb

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