Kaiserslautern Was Bürger ärgert: Ungepflegte Blühstreifen

Nicht nur der Blühstreifen in der Brandenburger Straße ist Karl-Heinz Stengele ein Dorn im Auge.
Nicht nur der Blühstreifen in der Brandenburger Straße ist Karl-Heinz Stengele ein Dorn im Auge.

Zahlreiche Grünstreifen in der Stadt seien mit Unkraut zugewuchert, die Stadt bezeichne sie jetzt als Blühstreifen. Seinen Ärger über diesen Zustand hat RHEINPFALZ-Leser Karl-Heinz Stengele der Redaktion mitgeteilt.

Es sei schon erstaunlich, dass Kaiserslautern wohl als einzige Stadt erkannt habe, dass etwas für das Insektensterben zu tun sei, moniert Karl-Heinz Stengele mit Blick auf den Zustand dieser sogenannten Blühstreifen. Als Beispiele nannte er Grünstreifen in der Mainzer Straße ab Hornbach, in der Brandenburger Straße am Gusswerk, in der Hohenecker, in der Hallesche und in der Leipziger Straße sowie an der Berliner Brücke.

„Spart euch das Geld für die Blühstreifenschilder“

In anderen Städten und Gemeinden seien die Streifen und Anlagen schön bepflanzt oder zumindest gemäht, sagt Stengele. Er frage sich, ob „unsere IT- und Fraunhofer-Stadt“ womöglich entdeckt habe, was andere nicht wissen. Sein Anliegen: „Liebe Stadtverwaltung KL, wir wissen, dass ihr finanziell blank seid, aber bitte seid zu euren Kaiserslauterer Bürgerinnen und Bürgern ehrlich. Sagt einfach, es ist kein Geld da für gepflegte Anlagen und Mittelstreifen. Denn bescheuert sind wir nicht. Wir merken, dass hier einiges schief läuft. Also spart euch lieber das Geld für die Blühstreifenschilder.“

Die ausgewiesenen Blühstreifen und -flächen in der Mainzerstraße, der Brandenburgerstraße und anderswo sollen als wichtige Nahrungsquelle sowie als Lebens- und Rückzugsraum für Vögel, Insekten und Kleintiere dienen, erläutert Andrea Buchloh-Adler, Werkleiterin der Stadtbildpflege.

Pflegeeingriffe vermeiden

Wo immer möglich, sollen demnach Blühflächen mehrjährig sein. Damit stehe ganzjährig unterschiedlicher Lebensraum zur Verfügung. Besonders wichtig für die Qualität einer Blühfläche sei die Zeit, die sie für die Arten zur Verfügung stehe. Ziel sei es nicht, die Blühfläche direkt im September wieder zu mähen. Die Blühstreifen sollten eine Standzeit von mindestens 1,5 Jahren (Standzeit April/Mai bis Ende September des darauffolgenden Jahres) haben, denn die Artenvielfalt werde sich im zweiten Standjahr erhöhen.

Um eine ungestörte Entwicklung von Flora und Fauna zu ermöglichen und die Bodenbelastung durch Überfahrten zu minimieren, seien Pflegeeingriffe bei eineinhalbjährigen Blühstreifen zu vermeiden. Genau aus diesem Grund habe das Referat Grünflächen versucht, durch die Beschilderung auf diesen Umstand hinzuweisen.

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