Kaiserslautern Wenn das Gewächshaus zu klein ist

Gepflanzt hat Andreas Damm die Königskerze nicht, die hinter ihm aus dem Dach des Gewächshauses ragt. Knapp 3,9 Meter misst die
Gepflanzt hat Andreas Damm die Königskerze nicht, die hinter ihm aus dem Dach des Gewächshauses ragt. Knapp 3,9 Meter misst die Pflanze mittlerweile.

Blumen, die es dolle treiben, Brokkoli der Extraklasse und an Heiligabend frische Tomaten. Das Gewächshaus von Andreas Damm in Erlenbach scheint ein ganz besonderes zu sein.

Besonders? Nicht wirklich, stellt Andreas Damm klar und lacht. An ihm persönlich liegt das überbordende Wachstum wohl auch nicht. „Ich habe keine Ahnung vom Gärtnern“, erzählt er. Trotzdem hat er im vergangenen Jahr eine Tomatenernte von rund 100 Kilogramm einfahren. Die Bedingungen scheinen in seinem Gewächshaus so gut zu sein, dass die Pflanzen prächtig gedeihen. Das Gewächshaus hat Damm während der Corona-Pandemie aus Langeweile in seinem Garten gebaut. Und weil es gut gepasst hat, kam gleich noch ein Holzofen rein. Dessen Wärme hat die Tomatenernte bis an Heiligabend ausgedehnt. „Wirklich gut geschmeckt haben die letzten Tomaten aber nicht mehr“, erinnert er sich.

Eine Rose gesellt sich zur „Königlichen“

Was sich derzeit im und mittlerweile auch über dem Gewächshaus abspielt, beeindruckt Damm gewaltig. Eine Königskerze hat sich in der „Kruschtel-Ecke“ des Gewächshauses bereits im vergangenen Jahr auf den Weg gemacht – ungefragt, unangemeldet und erst recht nicht gepflanzt. Typisch Königskerze eben. War im vergangenen Jahr schon ordentlich Blattwerk zu sehen, so gab es in diesem Jahr für die „Königliche“ kein Halten mehr. Zunächst wusste Andreas Damm gar nicht, wer da so mächtig nach oben strebt. Pflanzen-Bestimmungsapps und wissende Familienmitglieder schafften relativ schnell Klarheit – und die Königskerze fühlt sich hier sichtlich wohl.

Irgendwann sei die aufstrebende Pflanze oben am Glasdach angekommen. Der Gewächshausbesitzer schuf mehr Raum, öffnete das Dach und kann auch jetzt nur noch staunen. „Die ist einfach weiter gewachsen.“ Nun war das Maßband gefordert und gab eine Höhe von fast 3,9 Metern an. Schon ordentlich. Einsam und alleine ist die Spitze der Königskerze dort oben über dem Glashaus nicht geblieben. Mittlerweile hat sich auch eine Rose den Ausguck erobert. Die war genauso wenig ins Gewächshaus gepflanzt worden wie die Königskerze.

Ob es der von Andreas Damm ausgebrachte Kuhmist war, der sie angezogen hat? Oder ob sie zur Rose, die außerhalb des Gewächshauses steht, gehört, und sich mittels unterirdischer Triebe unter dem Gewächshausfundament ins Innere gemogelt hat, ist Damm recht egal. „Sieht doch schön aus.“ Besonders anmutige Blüten knipst er ab und verschenkt sie. Verschenkt wird auch das Gemüse, das er nicht verarbeiten kann. Warum er wohl gesagt hat, dass er vom Gärtnern keine Ahnung hat?

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