Kaiserslautern Widerstand gegen Baumfällung in Morlautern

Morlauterer versammelten sich am Samstag, um für den Erhalt der Kastanie zu demonstrieren.
Morlauterer versammelten sich am Samstag, um für den Erhalt der Kastanie zu demonstrieren.

In Morlautern soll auf dem ehemaligen Gelände der Gärtnerei ein Baugebiet entstehen. Der Bebauungsplan „Alte Gärtnerei“ war vor rund einem Jahr vom Stadtrat als Satzung beschlossen worden, wegen Lieferschwierigkeiten haben die privaten Erschließungsarbeiten erst kürzlich begonnen. Dass nun eine Kastanie am Schlachtenturm dafür gefällt werden soll, wollen Morlauterer Bürger nicht hinnehmen. Sie pochen auf den Bebauungsplan, laut dem die Kastanien dort erhalten bleiben sollen, zudem bezweifeln sie die Notwendigkeit der geplanten Straßenerweiterung, sagt Bianca Korn. „Wir befürchten auch, dass weitere Kastanien weichen müssen, wenn durch die Fällung der einen die Wurzeln weiterer Bäume beschädigt sind.“ Nachdem sie mit Mitstreitern zu einer Versammlung an der Kastanie für Samstagvormittag aufgerufen hatte, „war nicht nur der Zettel mit der Information darüber entfernt, sondern der Stamm mit einer klebrigen Substanz beschmiert und Kerben waren in die Rinde geschlagen worden“, berichtet sie. Die Fällung soll schon am Donnerstag erfolgen, habe sie gehört.

Ortsvorsteher Alexander Lenz (SPD), in einer Versicherungsagentur in Morlautern tätig, verweist wegen Befangenheit an seinen Stellvertreter Robin Brandstädter (SPD). „Laut Bebauungsplan müssen die Kastanien erhalten bleiben“, bestätigt dieser, „doch ein Gutachten hat im Frühjahr ergeben, dass der Zustand der einen Kastanie eh nicht gut sei und deswegen die Fällung empfohlen.“ Wegen der Verkehrssicherheit müsste die Straße sonst gesperrt werden. Eine interne Meinungsverschiedenheit in der Stadtverwaltung habe noch der inzwischen ausgeschiedene Baudezernent Peter Kiefer (FWG) entschieden: Das Grünflächenamt hat laut Brandstädter für den Erhalt plädiert, das Bauamt für die Fällung. „Baudezernent Kiefer hat die Fällung angeordnet.“ Sonst hätte der Bebauungsplan neu erstellt werden müssen, „ein mehrjähriger Prozess, der wohl die Insolvenz des Investors bedeutet hätte“. Einen Termin für die Fällung kenne er nicht. Die übrigen Kastanien sollen jedoch stehen bleiben, versichert er.

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