Kaiserslautern Wie drei Tage Regenwetter

Bahlingen. „Das ist bitter, tut weh“, brachte Irvin Raul Parra, Stürmer des 1. FC Kaiserslautern II, auf den Punkt, was ihn nach der 1:2-Niederlage seines Teams gegen den Bahlinger SC bewegte. Dabei hatte er sich so gefreut, dass er mal eine Halbzeit spielen durfte, doch Grund zu feiern hatte nach den 90 Minuten keiner.

„Meine Stimmung passt zum Wetter“, grummelte FCK-II-Trainer Oliver Schäfer, der sich beim Tabellen-14., in seiner Heimat und nach der mageren Ausbeute der letzten Begegnungen mehr erwünscht hätte. Doch es kam anders. Die Südbadener gingen nach einem Abwehrfehler des FCK und einem Foulelfmeter mit 2:0 in Führung (Erich Sautner traf in der 10. und 22. Minute), die Pfälzer konnten durch einen Treffer von Robert Glatzel in der 51. Minute nur verkürzen und hatten Glück, dass Bahlingen nicht das 3:0 nachlegte. „Es war bitter, zwei Gegentore zu bekommen“, gab Parra zu und suchte nach Ursachen. „Wir müssen konzentriert sein. Wir haben Qualität. Im Training machen wir es super, aber dann ist die Konzentration nicht da. Wäre sie dagewesen, wäre das ein anderes Spiel gewesen.“ Parra wollte niemandem einen Vorwurf machen, sah auch die gute Absicht, die sein Abwehrkollege Bernard Kyere-Mensah hatte, als er den Befreiungsschlag von Rico Wehrle entschärfen wollte und stattdessen über den Ball trat. „Mit zwei Kontakten wäre das einfacher, er wollte es direkt versuchen.“ Dass das nicht klappte, sei genauso Pech gewesen wie der Elfmeter, als Erich Sautner im Strafraum fiel und schließlich selbst verwandelte. Parra: „Ein Spieler hat gesagt, es ist keiner gewesen. Aber da hatte der Schiedsrichter schon gepfiffen.“ Sein Team habe dann gearbeitet, noch ein Tor gemacht, aber ein zweites wollte einfach nicht klappen. „Bahlingen wollte mehr“, urteilte Trainer Schäfer nach der Partie. Sein Trainerkollege Milorad Pilipovic versuchte ihn zu trösten: „Kaiserslautern hat mit Hoffenheim eine der spielstärksten Mannschaften.“ Aber diesmal habe eben sein Team gut gekämpft. „Die Jungs haben ihre Leistung abgerufen und alles sehr gut umgesetzt.“ Und auch wenn seine Mannschaft nicht wie von ihm gefordert das 3:0 nachgelegt hatte und am Ende viel mehr Spannung da war, als ihm lieb war, war er doch optimistisch. Auch wenn Steinbach gegen Waldhof Mannheim gewonnen hat, es enger wird im Tabellenkeller: „Wir bleiben dran an Steinbach oder Pirmasens und wollen weiter Punkte holen. Zurzeit ist uns alles zuzutrauen.“ Schäfer tat sich trotzdem schwer, die Niederlage einfach so abzuhaken, hätte in seiner alten Heimat gern eine gute Leistung gezeigt und das Thema Klassenerhalt als erledigt zu den Akten gelegt. Jetzt schaute er in die Gesichter von Freunden und Verwandten, die zur Pressekonferenz gekommen waren, musste sagen, dass es nicht gereicht hat, seine Mannschaft das kampfbetonte Spiel nicht so angenommen habe, wie es sich das vorgenommen hatte, und Bahlingen verdient gewonnen hat. Seine Mutter Gisela strahlte trotzdem. Sie war zufrieden mit ihrem Sohn und glücklich, ihn endlich mal wieder zu sehen.

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