Kaiserslautern Zu spät Druck gemacht

«Worms.» „Mit dem Tempo in den letzten zwanzig Minuten wäre etwas mehr drin gewesen“, gestand Trainer Hans Werner Moser treffend. Denn seine Mannschaft, der 1. FC Kaiserslautern II, hatte bei der 1:2 (0:1)-Oberliga-Niederlage bei der TSG Pfeddersheim zu spät Druck gemacht.

„Es war insgesamt einen Tick zu wenig“, analysierte Moser. „Zwischen den Strafräumen war es aber ein gutes Spiel.“ Genau, aber eben nur zwischen den Strafräumen. Die Chancen auf beiden Seiten konnte man an einer Hand abzählen. „Selbst die beiden Gegentore, die wir bekommen haben, waren keine herausgespielten Chancen“, fuhr Moser fort. Das 1:0 (30.) für die Pfeddersheimer, die nun sieben Spiele in Folge ungeschlagen sind, fiel nach einem zugegeben sehr schönen 25-Meter-Freistoß aus zentraler Lage durch Fabio Schmidt. Das Foul allerdings, das diesem Freistoß vorausging, war völlig unnötig. FCK-Innenverteidiger Carlo Sickinger hatte Waaris Bhatti zu Fall gebracht, obwohl dieser sich schon wieder von der Strafraumgrenze weg bewegte. Zwei Minuten danach vergab Pfeddersheims hoch gewachsener Stürmer Andreas Buch die Chance, per Kopf auf 2:0 zu erhöhen. Das war’s an Gelegenheiten auf beiden Seiten bis zur Pause. Kaum aus der Kabine gekommen, fiel im Grunde schon die Vorentscheidung. Einwurf Akira Udagawa in den Lauterer Strafraum, Verlängerung per Kopf von Buch, „und dann lassen sie ausgerechnet den Kleinsten blank stehen“, beklagte Moser. Bhatti traf per Kopf ins rechte Toreck zum 2:0 in der 53. Minute. „Einen direkten Vorwurf kann ich meiner Mannschaft nicht machen“, sagte Moser. „Wir hatten ein paar Leute zu ersetzen, aber dennoch hatten wir uns mehr vorgenommen.“ Der Anschlusstreffer kam relativ spät. In der 78. Minute veräppelten Valdrin Mustafa und FCK-Profi Florian Pick die gesamte Pfeddersheimer Defensive, spielten sich den Ball mehrmals hin und her, ehe Pick die Kugel flach am herauskommenden TSG-Torwart Patrick Stofleth einschob. Selbstredend hatten die „Grauen Teufel“, die Gäste spielten in ihren grauen Auswärtstrikots, danach Oberwasser, aber zwingende Chancen sprangen nicht heraus. Die Pfeddersheimer hingegen hatten aber bei ihren Kontern auch kein Glück. Atsushi Kikutani, der japanische Taktgeber im Pfeddersheimer Mittelfeld, wollte mit einer Schwalbe noch einen Elfmeter „rausholen“, sah aber dafür prompt Gelb. „Kaiserslautern ist besser ins Spiel gekommen und hat extrem hoch attackiert“, betonte Pfeddersheims Trainer Marc Heidenmann. Zu Beginn dieser Saison hatte Heidenmann den langjährigen Pfeddersheimer Coach Norbert Hess abgelöst. Zuvor war Heidenmann Jugendtrainer beim FSV Mainz 05. Schon jetzt ist die Handschrift des neuen Übungsleiters, nämlich von hinten heraus den Spielaufbau kreativ zu gestalten, bei Pfeddersheim zu lesen. Die TSG Pfeddersheim ist so etwas wie die Mannschaft der Stunde in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar und steht mittlerweile schon auf dem vierten Tabellenplatz. „Der FCK hat uns alles abverlangt“, sagte Heidenmann, „war aggressiv und stand eng. Dennoch ist es uns gelungen, Lautern gut von unserem Strafraum wegzuhalten.“

x