Kaiserslautern Zukunftsregion Westpfalz stellt Kalender mit Pfälzer Sagen vor

Das Kalenderblatt für den Monat Januar greift die Sage vom Teufelstisch auf.
Das Kalenderblatt für den Monat Januar greift die Sage vom Teufelstisch auf.

Altbekanntem hat der Verein Zukunftsregion Westpfalz (ZRW) mit zahlreichen Partnern im wahrsten Sinne des Wortes Leben eingehaucht. Mit dem Wandkalender-Projekt „Sagen und Geschichten aus der Westpfalz 2023“ setzt er ein Zeichen für die Mythologie der Region.

Die Westpfalz ist geprägt von einer abwechslungsreichen Landschaft, in die sich Sehenswürdigkeiten und Orte von historischer Bedeutung schmiegen. Dass zig Fotos von Felsformationen, Burgruinen, idyllisch-beschaulichen Plätzen und Sehenswürdigkeiten existieren, war auch Hans-Günther Clev vom ZRW bewusst. Auch, dass die Westpfalz zahllose Geschichten und Sagen hervorgebracht hat, die in Verbindung mit diesen Örtlichkeiten stehen. Deswegen hat er eine ganz eigene Idee entwickelt und mit vielen Partnern umgesetzt.

Beim Betrachten solcher für die Westpfalz typischen Aufnahmen kam dem ZRW-Geschäftsführer der Gedanke, dass die Menschen fehlen, die die Geschichten dahinter erzählen, eben das „Salz in der Suppe“, wie er sagt. Er und der Pirmasenser Fotograf Harald Kröher machten sich daran, Sagen und Geschichten zusammenzutragen und sortierten aus, bis sie zwölf stimmige Kombinationen von Ort und Erzählung gefunden hatten.

Kostüme vom Pfalztheater

Eine Hürde bestand darin, für die professionellen Models passende Bekleidung und Requisiten zu finden. Wo ist dies besser möglich als in einem Theater-Fundus? Die Anfrage erreichte die damalige kaufmännische Direktorin des Pfalztheaters, Stefanie Niedermeier, zu einem günstigen Zeitpunkt, denn sie war auf der Suche nach einem Fotografen, der Aufnahmen für die damalige Spielzeitbroschüre beisteuern könnte. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

Als dann die Idee aufkam, mit den Darstellern Vor-Ort-Videos zu sechs der Kalendermotive zu drehen, kam der Münchener Produzent Stefan Schaumeier ins Spiel. In dem Lauterer Filmemacher Karl-Heinz Christmann fanden sie einen Fachmann, der die Sequenzen zu Beginn und am Ende der Videos im Mehlinger Parfümmuseum mit Rainer Furch drehte. Der hiesige Schauspieler fungiert dabei als Erzähler der von Clev in eine kompakte Version transportierten Geschichten.

Der Hecht und das Stadtwappen

Entstanden ist ein Wandkalender mit bekannten Fotomotiven wie dem Teufelstisch oder dem Jungfernsprung in der Südpfalz. Dabei sind aber auch Motive aus Stadt und Kreis Kaiserslautern, etwa von der Burgruine Hohenecken und der Burgruine Wilenstein oder von der „Pälzer Weltachs“. Kröhers Lieblingskalenderblatt heißt „Barbarossa und der Hecht“. Es erzählt in Text und Foto davon, wie der Hecht ins Lauterer Stadtwappen kam. Darauf zu sehen ist „Kaiser Barbarossa“ mit einem Hecht in der Hand, der nicht am Kaiserwoog, sondern an der Uferzone des Gelterswoogs sitzt.

Allen Fotos ist gemein, dass sich ihre Aussagekraft in Verbindung mit den kostümierten Darstellern und einer ausgefeilten Beleuchtung deutlich steigert. Sie fangen den Blick des Betrachters ein und lenken ihn auf die Akteure und zahlreichen Details.

Junge Menschen ansprechen

„Wir möchten den Menschen aufzeigen, was die Region, unsere Heimat zu bieten hat“, erläutert Clev. Die enthaltenen Videos sollen speziell auch junge Menschen ansprechen, deren Interesse am kulturellen Erbe ihrer Heimat geweckt werden soll.

Ab sofort ist der Kalender in der Buchhandlung Thalia für 24,90 Euro erhältlich. Er kann auch über die ZRW-Geschäftsstelle, Telefon 0631 20560110, bezogen werden, wobei dann zusätzlich Versandkosten anfallen.

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