Kaiserslautern Zwischen Aufstiegsambitionen und Abstiegssumpf

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Auch in dieser Saison herrscht in der Fußball-Bezirksliga Westpfalz wieder Hochspannung im Wettstreit um den Titel und ebenso im Kampf gegen den Abstieg. So haben sich der VfB Reichenbach und der VfR Kaiserslautern als punktgleiches Spitzenduo in die Winterpause verabschiedet. Der Liganeuling SG Oberarnbach belegt einen bemerkenswerten fünften Platz und die TSG Kaiserslautern den sechsten. Im unteren Mittelfeld ist der Aufsteiger FV Weilerbach auf Rang zehn angesiedelt, und der FV Ramstein steckt nach Abschluss des ersten Saisonteils tief im Abstiegssumpf.

Seine Mannschaft habe „eine überragende Saison gespielt“, stellte der Spielertrainer des VfB Reichenbach, Benny Früh, angesichts der bisherigen 19 Ligaspiele fest. Etwas getrübt wurde die Stimmung beim Tabellenführer aber durch die im letzten Spiel des Jahres beim SV Hinterweidenthal erlittene 0:2-Niederlage. Dass sein Team mit einem Misserfolg in die lange Winterpause gehen musste, wurmte Früh natürlich, zumal der schärfste Konkurrent der Reichenbacher im Kampf um die Meisterschaft, der VfR Kaiserslautern, diese Schwäche prompt ausnutzte und mit dem VfB nach Punkten gleichzog. Doch trotz dieses Ausrutschers kann die Früh-Truppe mit 42 Zählern eine exzellente Zwischenbilanz vorweisen. Sie gewann 13 Partien, darunter auch das Spitzenduell beim VfR mit 2:0, spielte dreimal unentschieden und kassierte drei Niederlagen. Von den 16 Bezirksligisten stellt der VfB mit 64 Toren den besten Sturm. 25 Treffer schoss allein der junge Goalgetter Yannik Brehmer, mit dem der VfB einen Glücksgriff getan hat. Die erste der noch ausstehenden elf Saisonpartien bestreiten die Reichenbacher am 4. März 2017 beim abstiegsbedrohten TuS Bedesbach-Patersbach. In seinem zweiten Jahr in der Bezirksliga kann sich der VfR Kaiserslautern Hoffnungen machen, den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen. Dass es sich dabei um keine realitätsferne Wunschvorstellung handelt, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Da rangieren die Erbsenberger mit 42 Zählern hinter dem punktgleichen Spitzenreiter VfB Reichenbach auf dem zweiten Platz. Klar, dass VfR-Spielertrainer Michael Wolter mit seiner Elf die nächste Stufe in der Ligahierarchie erreichen will. „Wir wollen aufsteigen“, erklärte Wolter und setzt dabei auf sein „magisches Sturmtrio“. Das bilden der dynamische Christian Kolender (19 Tore), der Jungstürmer Timo Mangold (16) und der Techniker Janik Abreu (12). In der laufenden Runde geriet die Wolter-Elf nur einmal in schwieriges Fahrwasser, als sie auf dem heimischen Erbsenberg gegen den Rivalen Reichenbach den Kürzeren zog und anschließend auch bei der SG Oberarnbach verlor (1:2). Doch der VfR überwand diese Schwächephase und blieb in den folgenden neun Spielen ungeschlagen. Zur ersten Ligapartie im neuen Jahr empfangen die Kaiserslauterer am 5. März die SG Kirchheimbolanden. Eine überaus bemerkenswerte Runde spielte bisher die SG Oberarnbach (30 Punkte). Nicht nur, dass der Aufsteiger unter dem neuen Spielertrainer Johannes Strasser auf dem fünften Platz überwintert, ihm gelangen auch einige überraschende Ergebnisse. Dabei sah es zu Beginn der Spielzeit ziemlich schlecht für die SGO aus. Die erwischte nämlich einen ganz schwachen Start, verlor die ersten vier Spiele in Folge. Ihren ersten Sieg in der Bezirksliga feierte sie erst am fünften Spieltag zu Hause gegen den TuS Bedesbach-Patersbach. Doch Strasser, der vom Landesligisten SV Steinwenden zur SGO gewechselt war, brachte seine Truppe immer besser auf Touren und legte mit ihr eine starke Serie hin. Neun Spiele hintereinander blieb die SG ungeschlagen, bezwang dabei den VfR Kaiserslautern und spielte in Reichenbach unentschieden (1:1). Die Serie riss aber in der vorletzten Partie vor der Winterpause. Gegen den Ligadritten FC Fehrbach setzte es eine knappe Heimniederlage (0:1), der dann noch ein deftiges 0:5 beim Vierten TuS Steinbach folgte. Am 5. März eröffnet die SGO daheim den zweiten Saisonteil gegen Hinterweidenthal. Licht und Schatten wechselten sich bei den Auftritten der TSG Kaiserslautern ab. Der Tabellensechste (26) präsentierte sich in manchen Partien wie ein Absteiger, was ihn aber nicht daran hinderte, wenig später einen Paukenschlag folgen zu lassen. Bezeichnend dafür waren die Spiele der Buchenlocher gegen die beiden Topteams der Liga. Da verlor die Elf von Spielertrainer Oliver Gies am siebten Spieltag im heimischen Buchenloch das Prestigeduell gegen den VfR Kaiserslautern mit 0:2. Eine arg enttäuschende Vorstellung der TSG, die mehr als die Hälfte der Partie in Überzahl spielte und trotzdem in der Offensive so gut wie nichts zustande brachte. Dieser schwachen Vorstellung ließen die Kaiserslauterer aber in der nächsten Begegnung, die sie auswärts gegen keinen Geringeren als den VfB Reichenbach bestritten, einen 3:2-Sieg folgen. Die Auftaktpartie zum zweiten Saisonteil trägt die TSG am 5. März daheim gegen das Schlusslicht SG Jettenbach aus. Nicht wunschgemäß verlief für den FV Weilerbach der Start in die Saison 2016/17. Der Aufsteiger verlor das erste Spiel zu Hause gegen den TuS Göllheim mit 1:3 und geriet direkt danach bei der SG Kirchheimbolanden mit 2:6 unter die Räder. Doch die Mannschaft von Spielertrainer Eugen Ketz ließ sich von diesem in den Sand gesetzten Start nicht entmutigen und begann danach zu punkten. Einen ihrer insgesamt sieben Siege landeten die Weilerbacher gegen den FC Fehrbach. In einer packenden Partie besiegten sie den Titelaspiranten mit 3:2. Beachtlich war auch der Auftritt beim VfR Kaiserslautern, dem sie ein Unentschieden abtrotzten. Da diesen erfolgreichen Spielen aber auch acht Niederlagen gegenüberstehen, muss sich der FVW (24) mit dem zehnten Platz begnügen. Das Klassenziel sollten die Weilerbacher erreichen, die in Christopher Lamprecht (20 Tore) einen der besten Stürmer der Liga in ihren Reihen haben. Mit der Auswärtspartie beim unteren Tabellennachbarn Hauenstein II eröffnet der FVW am 5. März den zweiten Saisonteil. Stark abstiegsgefährdet ist der FV Ramstein. Der Tabellenvorletzte vermochte aus seinen 18 Ligakämpfen nur magere zwölf Punkte zu ergattern und hat damit schlechte Karten im Abstiegskampf. Auch wenn er ein Spiel weniger als die drei Plätze vor ihm rangierende SG Rieschweiler II ausgetragen hat, so ist doch sein Rückstand auf den Ligazwölften mit elf Punkten schon recht heftig. Die Misere der Ramsteiner zeichnete sich schon früh ab. So gelang ihnen erst im achten Spiel gegen die SG Kirchheimbolanden der erste Saisonsieg. Der fiel aber mit 5:1 überaus deutlich aus. Diesem Erfolgserlebnis folgte dann aber im nächsten Spiel die Pleite beim Schlusslicht SG Jettenbach. Die bis dahin noch punktlose SG landete gegen Ramstein ihren ersten Saisonsieg. Dass die Ramsteiner sich noch nicht aufgegeben haben, zeigten sie in den letzten vier Spielen vor der Winterpause, in denen sie sieben Punkte einfuhren. Am 5. März bekommen sie es vor heimischem Publikum mit dem zum Kreis der Aufstiegskandidaten zählenden TuS Steinbach zu tun.

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