Karlsruhe Mehr Platz und Forschungsflächen

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Die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (HS) erfreut sich weiter großer Beliebtheit bei den Studenten. Auch im Wintersemester gab es 1923 neu immatrikulierte Studenten, davon 1586 Erstsemester. Die verteilen sich auf 1348 Plätze, die HS ist damit überbucht, alle Studienplätze sind belegt, so Rektor Karl-Heinz Meisel. Er hört zum 1. März 2017 auf und stellte somit letztmals die Zahlen vor.

Die Überbuchung ergibt sich aus den Aufnahmekriterien der HS: Bereits rund drei Tage nach Bewerbungsschluss haben die Studenten ihre Zusage. Um nicht bei Absagen lange Nachrückverfahren hinnehmen zu müssen, werden die Plätze nach den Erfahrungen der letzten Jahre überbucht. Dieses Verfahren habe sich in der Praxis bewährt, so Meisel. Die Studenten haben schnell Gewissheit über ihren Studienplatz und die HS bekomme die besten Studenten. Die große Beliebtheit der Karlsruher Hochschule liege wohl auch daran, dass sie bei Rankings oder Umfragen immer Spitzenplätze belege. Und natürlich hätten es Fachhochschulen auf dem „Land“ auch schwerer als in der „Großstadt“. Allerdings mache die demografische Entwicklung auch vor der Fachhochschule nicht halt. Rund 7700 Bewerbungen gingen ein, und damit 12 Prozent weniger als im letzten Wintersemester. Natürlich seien bei diesen Bewerbungen auch viele Doppelbewerbungen, Meisel ist sich aber sicher: „Würden wir alle Bewerber aufnehmen, wären dies 3000 bis 3500“. Der Rückgang der Gesamtzahl von 8600 auf 8500 Studenten liege nicht an der demografischen Entwicklung. Vielmehr seien einige Studienplätze, die das Land wegen des Doppelabis bei der Einführung von G8 geschaffen habe, weggefallen. In dem Bereich der Studentenzahl werde sich die Größe der HS auch in den kommenden Jahren bewegen, so Meisel. Das beliebteste Fach in Karlsruhe ist wie in den letzten Jahren schon Kommunikation und Medienmanagement. Hier gibt es knapp 20 Mal soviele Bewerber wie Plätze. Aber auch alle betriebswirtschaftlichen und IT-Richtungen erfreuen sich wie auch der Maschinenbau großer Beliebtheit. Fast „irrational“ sei das Bewerberverhalten in Elektrotechnik: Obwohl die Arbeitsmarktchancen sehr gut seien, gebe es kaum mehr Bewerber als Plätze. Dies sei aber laut Meisel ein bundesweites Phänomen. Mit dem Abschluss des neuen Hochschulfinanzierungsvertrages ist auch bis 2020 die Finanzierung gesichert. Allerdings besteht der Haushalt nur etwa zur Hälfte aus Landesmitteln, den Rest generiert die HS aus Drittmitteln und Projekten. Auch wenn die Hochschule immer noch 15 Prozent weniger Raum habe als ihr zustehe, habe sich die Situation positiv entwickelt. So konnten im KMU-Innovationszentrum, ein von der Steinbeis Stiftung errichtetes Gebäude auf dem Campus, viele Flächen angemietet werden. Zudem wird im März der Neubau für das alte P-Gebäude fertig. Das alte Haus wird abgerissen. Dort wäre ein Gebäude für Forschungsflächen möglich, die auch Fachhochschulen künftig erhalten können. Die Karlsruher rechnen damit, dass ihnen bis zu 4000 Quadratmeter genehmigt werden. |lnn

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