Karlsruhe Naturkundemuseum zeigt Fotos des Wettbewerbs „Glanzlichter 2024“

Schärfe und Unschärfe bei Tier und Bewegung: die Aufnahme eines Eisvogels im Sturzflug von Simon Schneider.
Schärfe und Unschärfe bei Tier und Bewegung: die Aufnahme eines Eisvogels im Sturzflug von Simon Schneider.

Ein Eisvogel im Sturzflug – festgehalten von Simon Schneider: Das ist das diesjährige Siegerbild des internationalen Fotowettbewerbs „Glanzlichter 2024“. Wie in jedem Jahr gibt es dazu vom 11. Juli bis 8. September eine Sonderausstellung im Karlsruher Naturkundemuseum.

Die Siegerfotos aus zehn Kategorien bringen die Diversität, die Schönheit und Vielfalt der Natur auf beeindruckende Weise zur Geltung. Zehn Kategorien? Nicht neun? Ja, denn die Veranstalter haben die bisherigen neun um eine ergänzt. Erstmals in der Geschichte des Wettbewerbs, der zum 26. Mal stattfindet, waren auch mit Künstlicher Intelligenz bearbeitete Bilder dabei (Kategorie „Add with AI“).

Erneut reichten Teilnehmer aus aller Welt rund 20.000 Fotos ein. Daraus hat die Jury um Mara Fuhrmann vom Projekt Natur & Fotografie in vier Tagen die besten ausgewählt. Sie sind nun zusammen mit den Bildern der Sonderpreise „Fritz-Pölking-Award“ und „Junior-Award“ in der Sonderausstellung zu sehen.

„Anflug zum Tauchgang“ überzeugt die Jury

„Glanzlichter-Naturfotograf 2024“ ist der Deutsche Simon Schneider mit seinem Foto „Anflug zum Tauchgang“. Ihm gelang die atemberaubende Aufnahme eines Eisvogels beim Sturzflug ins Wasser, aufgenommen in den britischen Midlands. Der schwarze Hintergrund, der das prächtige Farbenkleid des Vogels uneingeschränkt ins Blickfeld rückt, und die Schärfe des Vogels, gepaart mit der Unschärfe der Flugbewegung, haben die Jury überzeugt. Zwar würden regelmäßig Eisvogelbilder eingereicht – und manchmal eines davon auch zum Gewinnerbild gekürt. Nur selten seien sich aber alle Jurymitglieder beim Anblick eines solchen Bildes sofort einig gewesen, denn niemand habe zuvor einen Eisvogel im Sturzflug derart im Bild festgehalten gesehen, begründete die Jury ihre Entscheidung.

Den „Fritz-Pölking-Award“ erhielt in diesem Jahr Xingchao Zhu aus China. Auch er fotografierte einen Vogel: einen Schneegeier im Naturschutzgebiet Zecha am östlichen Rand des tibetischen Plateaus. Die Tiere sind sehr groß und können in Höhen bis zu 6000 Metern fliegen. Das prämierte Foto zeigt einen Schneegeier bei der Landung nach einem Flug.

Junior-Preisträger aus Brasilien

Der „Junior Award“ für den „Glanzlichter-Nachwuchs-Naturfotograf 2024“ ging an den 17-jährigen Thiago Antunes aus Brasilien. Die Farbenpracht eines Grünflügelaras komme auf dieser Aufnahme, die den Vogel im Flug vor einem Wasserfall zeigt, einzigartig zur Geltung, so die Jury weiter.

Juroren waren neben der Veranstalterin des Naturfoto-Wettbewerbs, der Naturfotografin Mara Fuhrmann, Naturfotografin und Ausstellungskuratorin Annelie Henn sowie Naturfotograf Florian Smit. Die Fotografie-Meisterin und Naturfotografin Gisela Pölking suchte das Gewinnerbild für den Fritz Pölking-Award aus. Der Fotograf und Verleger Fritz Pölking gilt als einer der Wegbereiter der modernen Tierfotografie.

Eigene Kategorie für Künstliche Intelligenz

Die Kategorien des Fotowettbewerbs „Glanzlichter“: All over Winner/Hauptgewinner, The Beauty of Plants/die Schönheit der Pflanzen, Magnificent Wilderness/Großartige Wildnis, Nature as Art/Kunst in der Natur, Artists of Wings/Artisten mit Flügeln, The World of Mammals/die Welt der Säugetiere, Diversity of all other Animals/Unterschiede zu anderen Tieren, Moments of Nature/Momentaufnahmen, Arial Views of Nature/Naturaufnahmen aus der Luft und seit diesem Jahr neu Add with AI/Bearbeitet mit Künstlicher Intelligenz.

Ausstellung

Zu sehen im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe, Friedrichsplatz, vom 11. Juli bis 8. September. Eröffnung am Mittwoch, 10. Juli, 18 Uhr.

Weitere Informationen zur Schau gibt es unter der Internet-Adresse www.glanzlichter.com, zum Museum unter www.smnk.de.

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