Karlsruhe Speyer im Luther-Fieber

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Speyer erhielt einst von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa den Titel „Reformationsstadt Europas“. Nun wird die Stadt Teil des Europäischen Stationenwegs sein, wenn das Jubiläumsjahr 2017 startet. Und sie bekommt prominenten Besuch: Ex-Bundespräsident Christian Wulff kommt anlässlich des Stationenwegs am Donnerstag, 6. April 2017, nach Speyer. Er ist der letzte Diskussionsteilnehmer in der Veranstaltungsreihe „Aus Liebe zur Wahrheit – Speyerer Thesen zur Reformation 1517 – 2017“, organisiert von der RHEINPFALZ und dem „Evangelischen Kirchenboten“. Vom 8. bis 11. April steht Speyer im Zentrum der Reformationsfeierlichkeiten, wenn das Geschichte(n)mobil, ein Truck, anlässlich des Stationenwegs anreist. Er tourt ab November 2016 durch 19 Länder und 68 Städte. Mit interaktiven Elementen sollen die Stätten der Reformation kurz vorgestellt werden. Der Stationenweg endet im Mai 2017 bei der Weltausstellung in Wittenberg. An den drei Tagen in Speyer soll es laut Werner verschiedene Veranstaltungen über die Stadt verteilt geben. Eröffnet werden die Tage am Historischen Rathaus von Kirchenpräsident Christian Schad und Oberbürgermeister Hansjörg Eger um 11 Uhr. An diversen Plätzen der Stadt soll es laut Werner „Ständchen für Luther“ geben. Um 19.30 Uhr wird dann das Rockmusical „Luther – Menschen zwischen Gott und Teufel“ in der Stadthalle aufgeführt, ebenso am nächsten Tag um 16 Uhr. Am 10. April wird die Dreifaltigkeitskirchengemeinde das Protestationsspektakel „Verraten und verkauft“ auf der Bühne am Alten Rathaus aufgeführten. Einen Tag später ist ein vielfältiges Programm rund um das Geschichte(n)mobil an der Bühne zwischen Rathaus, Dreifaltigkeitskirche und Kulturhof geplant, wie die Pfarrerin berichtet. Als Abschluss wird es am 11. April, 19 Uhr, im Historischen Museum der Pfalz eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Glaubens- und Gewissensfreiheit“ mit dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, und dem Mitglied der Chefredaktion der „Süddeutschen Zeitung“, Heribert Prantl geben. Hinsichtlich weiterer Programmpunkte befindet sich die Landeskirche gerade in Abstimmung mit der Stadt. Doch auch im kulturellen Bereich hat die Landeskirche einiges geplant. Die Wanderausstellung „Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten“ ist bereits unterwegs durch Deutschland. Im Mai 2017 macht sie Station in Waldsee, im Oktober/November in Speyer. Zu sehen sind unter anderem Lutherporträts aus Kirchen wie der Speyerer Gedächtniskirche. Weitere Ausstellungen wie „Kirchen der Klassischen Moderne“ oder „Neuer Himmel. Neue Erde. Die Reformation in der Pfalz“ werden ab Oktober dieses Jahres bereits in der Pfalz zu sehen sein. Literarisches wird es ebenfalls rund um Luther und mit Speyer-Bezug geben. So stellt Oberkirchenrat i. R. Klaus Bümlein Speyer als Stadt der Protestation sowie den Reformator Michael Diller im Sammelband „Europa reformata“ vor, in dem die Reformationsstädte Europas und ihre Reformatoren vorgestellt werden. Im historischen Roman „Der Protestant“ von Michael Landgraf geht es um Jakob Ziegler, Sohn eines Weinhändlers, der den Beginn der Reformation erlebt und auf dem Reichstag in Speyer 1529 zu den Protestanten gehört, die für ihren Glauben einstehen. Ein Produkt aus dem Ökumenischen Kirchentag in Speyer vergangenes Jahr soll ebenfalls mit in die Planungen zum Reformationsjubiläum einfließen: „Ökumenische Exerzitien im Alltag“ unter dem Motto „Aufstehen zum Leben“. Initiator ist Bümlein. Ab 31. Oktober wird das Material Pfarreien und Kirchengemeinden vorgestellt. Im Netz Aktuelle Informationen und Veranstaltungen rund um das Reformationsjubiläum befinden sich auf der Internetseite reformation2017.evpfalz.de

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